Krefelds Naturparadiese Hülser Bruch: Überreste der Eiszeit

Krefeld · Mit 63 Metern ist der Hülser Berg die höchste natürliche Erhebung Krefelds. Entstanden ist er während der Saaleeiszeit vor rund 130.000 Jahren.

Krefelds Naturparadiese: Hülser Bruch: Überreste der Eiszeit
Foto: DPA / Andreas Franke

Der aus Skandinavien herrankommende Gletscher schob Geröllmassen mit sich, aus denen nach dem Abtauen des Eises der Hülser Berg hervorgegangen ist. Das Schmelzen hatte hohe Grundwasserstände zur Folge, wodurch der Bruchcharakter landschaftsbestimmend wurde. Auf den humosen und tonreichen Böden entstanden Bruchwälder mit Schwarzerlen und Eschen; auf den trockeneren Bereichen des Hülser Bergs wuchsen hingegen mehr Eichen und Buchen. Vor 150 Jahren war in großen Teilen des Gebietes sogar Heide verbreitet.

Das Grundwasser des Wald-Grünland-Komplexes im Nordwesten des Krefelder Stadtgebietes steht heute niedriger als früher. Dadurch ist nur noch vereinzelt Bruchwald zu finden. Doch es gibt einige Feuchtwiesen, die als letzte Überreste der Flachmoore gelten. Dort siedeln sich Erdkröten, Molche und Libellen an Insbesondere die westlichen und südlichen Gebietsteile weisen ein sehr differenziertes Mosaik aus Wald, Wiesen, Weiden und Äckern auf.

Das mit 430 Hektar größte Naturschutzgebiet Krefelds gilt als besonders attraktives Naherholungsgebiet. Durch Hunde, die frei laufengelassen werden, und Mountainbiker, die ausgeschilderte Radwege verlassen, werden Bodenbrüter aufgeschreckt.

Die Tiere verlassen die unruhige Gegend und verschwinden aus dem Naturschutzgebiet. So auch die Feldlerche, die immer seltener wird und inzwischen auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands steht.

(RP)
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