Krefeld Hüls: Raus mit den unnützen Schienen

Krefeld · Einstimmig beschloss die Bezirksvertretung, die verkehrsgefährdenden Gleise im Bereich Schulstraße/Auf dem Graben zu entfernen und die Straße zu sanieren. Auch die Lärmbelästigung im Burgpark wurde intensiv beraten.

 Wie schon vor zwölf Jahren auf der Krefelder Straße geschehen, sollen bald auch die Gleise im Bereich Schulstraße/Auf dem Graben entfernt und der Straßenabschnitt saniert werden.

Wie schon vor zwölf Jahren auf der Krefelder Straße geschehen, sollen bald auch die Gleise im Bereich Schulstraße/Auf dem Graben entfernt und der Straßenabschnitt saniert werden.

Foto: Thomas Lammertz

Wenn auf der Schulstraße südlich des Christian-Roosen-Platzes der Kanal erneuert wird, sollen die unnützen Schienen herausgerissen werden, die schon lange unter der dünnen Asphaltschicht ebenso sichtbar geworden sind wie das Kopfsteinpflaster und eine Gefahr für Radfahrer und querende Senioren mit Rollatoren darstellen. Einstimmig beschlossen die Verordneten der Bezirksvertretung Hüls bei ihrer Sitzung am Dienstagabend, das Straßenstück bis Auf dem Graben zu sanieren, die Kosten festzustellen und darzulegen, wer für die Finanzierung zuständig ist.

Auf Antrag von Wolfgang Eitze (parteilos) hatte Martin Lothmann vom Tiefbauamt Grundsätzliches zu dem Thema ausgeführt. Demnach war 1989 in dem Bereich eine Fußgängerzone eingerichtet worden, die sich aber kurz danach als untauglich erwies. Daraufhin seien die nie genutzten Straßenbahnschienen mit einer dünnen Asphaltschicht belegt worden. Das Stück Schulstraße zwischen Christian-Roosen-Platz und Auf dem Graben sei wohl das engste Nadelöhr in ganz Krefeld und gleichzeitig ein intensiv genutzter Haltepunkt für Linienbusse. Eigentlich wären dort erhöhte Buskaps für den barrierefreien Ein- und Ausstieg vonnöten. Das gehe aber nur, wenn die Straße im Rahmen einer Sanierung tiefergelegt würde.

"Wenn Gleise unnütz geworden sind, gehen sie von der SWK an den Tiefbau über", sagte Lothmann mit säuerlichem Lächeln und bezifferte die Kosten für die beabsichtigten Maßnahmen auf 100.000 bis 135.000 Euro, Geld das bis 2020 nicht zur Verfügung stehe. "Wenn aber die SWK dort Kanäle erneuert, sieht die Sache anders aus", so Lothmann. Bauchschmerzen bereite ihm jedenfalls die nötigen Verkehrsumleitung während der etwa vierwöchigen Bauzeit in dieser einzigen Süd-Nord-Achse durch Hüls.

Ein zweiter intensiv beratener Tagesordnungspunkt war die Beschwerde von Anliegern des Burgparks über zunehmende, extreme Lärmbelästigungen bis nach 22 Uhr. Besonders an den Samstagen des 10. und 17. Juni hätten sich bis nach Mitternacht 100 bis 250 Jugendliche im Park aufgehalten. "Wir sind es mehr als leid, mehr oder weniger jeden Abend die Polizei anrufen zu müssen, die dann den Kommunalen Ordnungsdienst verständigt. Der ,Erfolg' besteht oft darin, dass die Jugendlichen laut grölend den Park verlassen, um dann durch den nächsten Eingang wieder zurück zu kommen."

Für das Grünflächenamt erklärte Theo Malschützky, dass nach einem Ortstermin vorgeschlagen wurde, die Bänke unmittelbar vor den betroffenen Grundstücken während des Sommers zu entfernen. Dagegen aber sprachen sich die Bezirksvertreter aller Fraktionen aus, weil das Problem so nur verlagert würde und die Bänke auch von anderen Parkbesuchern genutzt werden. Sie stimmten aber einstimmig dafür, die besagten Bänke in die Nähe des Spielplatzes zu versetzen.

"Die Leute - darunter auch Kiffer und Alkoholkonsumenten aus Krefeld und anderen Stadtteilen - verabreden sich per Whats App. Ohne Aufsicht, die wir aber nicht leisten können, kommt es zu solchen Szenen", sagte Jochen Scheller, Leiter des Hülser Jugendtreffs Türmchen. "Auch unsere Jugendlichen fühlen sich unwohl. Wo sie hingehen, werden sie vertrieben - ob berechtigt oder nicht." Sie bräuchten einen Ort, wo sie auch laute Musik hören könnten, und für den sie selbst verantwortlich wären. "Hinter dem Steeger Dyk" gebe es unweit des Sportplatzes eine solche Stelle.

Die Bezirksvertreter nahmen in ihren Beschluss auch diesen Hinweis zwecks Prüfung auf und sprachen sich dafür aus, die Wiese am alten Wasserturm für die Gestaltung durch Jugendliche des Türmchens freizugeben.

(RP)
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