Krefeld Hochwasserschutz für Rheinblick: Stadt wartet auf Machbarkeitsstudie

Krefeld · Bei der Bezirksregierung Düsseldorf sind noch keine Antragsunterlagen der Stadt eingegangen. Ein voraussichtlicher Termin für einen Planfeststellungsbeschluss kann deshalb noch nicht benannt werden.

 Die aktuelle Hochwassersituation am Rhein in Uerdingen zeigt anschaulich, dass für die Realisierung des Projekts Rheinblick mit Wohnen direkt am Ufer ein Lösung her muss, um die zukünftigen Bewohner vor den Wassermassen zu schützen. Eine Studie dazu ist offenbar in Arbeit.

Die aktuelle Hochwassersituation am Rhein in Uerdingen zeigt anschaulich, dass für die Realisierung des Projekts Rheinblick mit Wohnen direkt am Ufer ein Lösung her muss, um die zukünftigen Bewohner vor den Wassermassen zu schützen. Eine Studie dazu ist offenbar in Arbeit.

Foto: Thomas Lammertz

Die Bebauung des Rheinufers in Uerdingen und die damit verbundene Öffnung der Stadt zum Rhein ist eines der bedeutendsten Vorhaben der vergangenen Jahrzehnte. Doch noch immer ist der planerische Durchbruch für das Projekt Rheinblick nicht gelungen. Die dritte Offenlegung des Entwurfs für einen Bebauungsplan ist verschoben, soll nun erst im Frühjahr statt im vergangenen Dezember erfolgen.

Knackpunkte für ein nicht anfechtbares Planrecht für die Industriebrachen der ehemaligen Firmen Howinol, Müncker und Erlenwein sind die Verträglichkeit von Wohnen und benachbarter Industrie im Chempark sowie der Hochwasserschutz. Darüber hinaus haben sich mittlerweile die Eigentumsverhältnisse für die Grundstücke in Teilen geändert.

Die Schwierigkeiten liegen bislang offenbar darin, sich mit den Verantwortlichen im Chempark vorab zu einigen, um keine Klagen vor den Verwaltungsgerichten gegen einen Bebauungsplan zu riskieren. Scheinbar gelöst ist das Problem des Hochwasserschutzes. Der soll durch die Aufschüttung des Geländes zu einem Hochufer erreicht werden.

Eine Nachfrage bei der für die Thematik zuständigen Bezirksregierung in Düsseldorf ergab, dass das notwendige Planfeststellungsverfahren noch gar nicht begonnen hat. "Die Antragsunterlagen für eine Geländeaufschüttung in diesem Bereich wurden bisher noch nicht eingereicht. Eine Machbarkeitsstudie wird derzeit durch die Stadt Krefeld erstellt", berichtete Dagmar Groß, Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf, auf Anfrage unserer Redaktion. Über die Aussicht des Vorschlags, den Hochwasserschutz durch das Anschütten eines Hochufers sicherstellen zu wollen, gab sie eine inhaltlich ausweichende Erklärung ab und konzentrierte sich auf die formalen Abläufe: "Die Machbarkeit der Herstellung eines Hochufers in diesem Bereich wird derzeit durch die Stadt Krefeld untersucht. Anhand der noch vorzulegenden Ergebnisse der Machbarkeitsstudie wird die technische Umsetzung zu beurteilen sein. Nach Einreichen der Antragsunterlagen für die Planfeststellung wird hier ein ergebnisoffenes Verwaltungsverfahren durchgeführt. Daher ist eine Beurteilung derzeit noch nicht möglich."

Eine zeitliche Perspektive, wann mit einer abschließenden Beurteilung zu rechnen ist, sei im Moment unmöglich. "Diese Frage kann derzeit nicht beantwortet werden, weil die Antragsunterlagen noch nicht vorliegen", sagte Dagmar Groß.

Der neue Entwurf des Bebauungsplans sehe eine große Pufferzone zum Chempark ohne Wohnen vor, sagte Lutz Remmert, Geschäftsführer der Bielefelder Projektentwickler "KRP-Finanz GmbH & Co. Quartier Rheinblick KG" schon vor einigen Monaten auf Anfrage unserer Redaktion. Die Parteien hätten sich nördlich der vom Stararchitekten Hadi Teherani vorgesehenen Freitreppe auf eine gewerbliche Nutzung geeinigt. "Wir bauen wahrscheinlich ein Hotel mit Lüftungsanlage. Die Fenster können dann verschlossen bleiben", sagte er. Die drei Riegel südlich der Freitreppe samt zentralem Platz blieben erhalten. Für die Fenster werde eine Sonderlösung erarbeitet. Insgesamt wollen Investoren-Kollegen Ulrich Schmitter (auf dem früheren Erlenwein-Gelände) und Remmert (auf Fläche ehemals Müncker) nach eigenen Angaben rund 85 Millionen Euro hauptsächlich in Wohnen investieren. Remmert hat inzwischen ein im Norden an sein Grundstück angrenzendes Areal erworben - angeblich für einen mittleren sechsstelligen Betrag. Laut eines vom Gericht bestellten Gutachtens lag der Verkehrswert dafür bei null Euro.

(sti)
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