Krefeld Historisches Pflaster in Linn restauriert

Krefeld · Der Linner Bürgerverein möchte den heruntergekommenen Danziger Platz nach historischem Vorbild wiederherstellen. Mit eigenen Mitteln und Spenden von Bürgern gelang jetzt der Anfang.

 Im Vordergrund sind die drei restaurierten Felder des historischen Mosaikpflasters zu erkennen, die auf Initiative des Bürgervereins Linn wiederhergestellt worden sind. Die anderen Felder sollen in den kommenden Jahren folgen.

Im Vordergrund sind die drei restaurierten Felder des historischen Mosaikpflasters zu erkennen, die auf Initiative des Bürgervereins Linn wiederhergestellt worden sind. Die anderen Felder sollen in den kommenden Jahren folgen.

Foto: TL

Drei große Felder des historischen Mosaikpflasters vor dem Schulgebäude am Danziger Platz in Linn sind auf Initiative des Bürgervereins Linn restauriert worden. Nach mehrwöchigen Arbeiten wurde das Ergebnis jetzt den Linner Bürgern vorgestellt.

 Ursula Giebels (3. v.r.), Vorsitzende des Bürgervereins Linn, freut sich, dass Teile des historischen Pflasters am Danziger Platz wiederhergestellt sind.

Ursula Giebels (3. v.r.), Vorsitzende des Bürgervereins Linn, freut sich, dass Teile des historischen Pflasters am Danziger Platz wiederhergestellt sind.

Foto: H. J.

"Das Schulgebäude, die umgebenden Grünflächen und die Pflasterung bilden eine Einheit, die für das Linner Ortsbild prägend ist", erklärt die Architektin Ursula Giebels, die auch dem über 500 Mitglieder zählenden Linner Bürgerverein vorsteht. "Die Pflasterung weist als Sichtachse direkt auf den Eingang des Linner Altstadtkerns und bindet so die Linner Schule an den Ort."

Viele Jahrzehnte lang war der 1934 erbaute, denkmalgeschützte Schulbau des bedeutenden Krefelder Architekten August Biebricher vernachlässigt worden, so auch die zehn auf die repräsentative Freitreppe des Eingangsbereiches zulaufenden, jeweils aus drei fünf Quadratmeter großen Mosaikfeldern bestehenden Pflasterreihen. Die kühle geometrische Struktur läuft auf den sich nach oben verjüngenden zentralen Treppenaufgang der Schule zu. Sie korrespondiert mit den benachbarten Platanenreihen.

Angeregt wurde der Linner Bürgerverein durch die erfolgreiche Wiederherstellung des Mosaikpflasters vor dem Moltke-Gymnasium durch die Krefelder Baudenkmal-Stiftung. Deren Vorsitzender Klaus Reymann unterstützte das bürgerschaftliche Engagement der Linner. Seine Stiftung finanzierte ein Mosaikfeld. Die Kosten eines zweiten übernahm der Bürgerverein, und das dritte Feld wurde aus Einzelspenden Linner Bürger und der Arbeitsgemeinschaft Linner Flachsmarkt bezahlt. Unterstützung erhielten die Linner auch vom Tiefbauamt. Abteilungsleiter Martin Lothmann vermittelte den Kontakt zum Bildungszentrum Bauberufe (BZB), das derzeit die Mosaikumfriedung an der Freitreppe der Schule wiederherstellt.

Begonnen wurde mit Restaurierung der vorderen, unmittelbar an die Straße grenzenden Felderreihe. Das Gewicht parkender Autos hatte die Mosaike auseinandergedrückt, Kehrmaschinen die gelockerten Steine aufgesaugt; die entstandenen Lücken waren unsachgemäß mit Asphalt oder unpassenden Betonsteinen geschlossen worden.

Der auf historische Pflasterungen spezialisierten Firma Herbst war es gelungen, historisches Steinmaterial in Mecklenburg-Vorpommern aufzutreiben. In einem graugelben Farbton leuchtet das aus Grauwacke bestehende Mosaik, nur unterbrochen von einem innen verlaufenden schwarzen Quadrat aus Basaltmosaik.

"Jetzt, wo die erste Reihe im alten Glanz strahlt, wird sichtbar, was noch zu tun ist", sagt Bürgervereinsvorstand Hubert Jeck. "Als Nächstes müssen die überwucherten Mosaike entkrautet werden, der regelmäßige Schnitt der Platanen muss organisiert und der Platz besser beleuchtet werden. In den kommenden Jahren wollen wir versuchen, die Mosaike nacheinander zu restaurieren."

(oes)
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