Krefeld Hansen (Die Grünen): "Ich bin der beste von den drei OB-Kandidaten"

Krefeld · Nach der CDU haben nun auch die Grünen die heiße Phase des Wahlkampfs eröffnet: Der 48-jährige Betriebswirt stellte in der Samtweberei seine Kampagne vor - Slogan: "Er kann das!"

 Thorsten Hansen ist mit einem Hingucker unterwegs: Der 48-jährige OB-Kandidat fährt ein Elektroauto der Marke Renault Twizy - mit Viersener Kennzeichen.

Thorsten Hansen ist mit einem Hingucker unterwegs: Der 48-jährige OB-Kandidat fährt ein Elektroauto der Marke Renault Twizy - mit Viersener Kennzeichen.

Foto: Lothar Strücken

Mit großem Selbstvertrauen biegt Thorsten Hansen, Oberbürgermeisterkandidat der Grünen, in die Zielgerade des Wahlkampfs ein: "Ich traue mir die Aufgabe zu", sagte der 48-jährige Betriebswirt gestern bei der Vorstellung seiner Kampagne in der Samtweberei. Er sei mindestens auf Augenhöhe mit den anderen Bewerbern. Ja mehr noch: In den zahlreichen Veranstaltungen vor Publikum hat der Familienvater den immer deutlicheren Eindruck gewonnen, dass er am besten von den drei Kandidaten der großen Parteien geeignet sei, die Stadt zu führen. Modern und dynamisch will er das tun. Im Fokus stehen ganz oben die Finanzpolitik und der Umbau der Stadtverwaltung zu einem modernen Dienstleister. Der Apparat sei "irgendwann in den 1990-er Jahren steckengeblieben und nie im 21. Jahrhundert angekommen", sagte er. Dabei wolle er die Mitarbeiter mitnehmen und motivieren.

Hinsichtlich der desolaten Finanzen der Stadt Krefeld hat Hansen klare Vorstellungen, um die Kommune wieder besser aufzustellen. "Das darf man nicht allein dem Kämmerer überlassen", erklärt er. Vor allem die Fortschritte beim Haushaltssicherungskonzept müssten kontinuierlich überwacht und begleitet werden. Das sei ein langwieriger Prozess. Es widerspreche jedweder kaufmännischer Vorsicht sich allein von hohen Steuerwartungen abhängig zu machen. Mit dem eingängigen Slogan "Der Klügere zählt nach" bezieht Hansen Stellung: Die Rückkehr zu solider Finanzwirtschaft der Stadt Krefeld will der Manager eines internationalen IT-Unternehmens durch einen Dreiklang aus Einnahmeerhöhung, Ausgabensenkung und Strukturverbesserungen erreichen.

Dem 48-Jährigen ist klar, dass er seine Ziele nicht im Alleingang erreichen kann. Und das will er im Übrigen auch nicht. Er will die Bürger mitnehmen. "Ich kann mir Bürgerentscheide etwa zu den Fragen, was soll mit dem Seidenweberhaus, oder wie geht es mit dem Stadthaus weiter, gut vorstellen", berichtet er und hat dabei die gesamte Klaviatur der Möglichkeiten im Blick. Mehr öffentliche Beteiligung stehe dick unterstrichen auf seiner Agenda.

Sein Programm hat Hansen schon mehrfach in der Stadt vorgestellt. "In jedem Stadtteil lagen die Interessen anders", erkannte der 48-Jährige, der für seinen Wahlkampf auf Unterstützung in der Partei einerseits, aber auch aus der Krefelder Wirtschaft setzt. Seine durchaus pfiffige Kampagne stammt aus der Denkfabrik der Agentur Zweiplus in der Samtweberei. Kekse, mit der Aufschrift "Gute Wahl" von den Nachbarn aus der Fabrik Wilhelm Gruyters Feingebäck an der Tannenstraße. Leinentaschen ziert der Aufdruck "Mehr drin für Krefeld", und auf den Plakaten steht: "Mehr Bürger als Meister". Im Internet gibt's Filmchen, und im Stadtbild taucht der Kandidat zukünftig mit einem auffälligen Elektroauto der Marke Renault Twizy auf. "Das hat ein Parteikollege zur Verfügung gestellt", berichtet Günter Foeller, der mit Katrin Malankowski und Karsten Ludwig zum Wahlkampfteam Hansens zählt. Einzige auf Anhieb zu entdeckende Ungereimtheit im sympathischen Auftreten des Grünen Kandidaten - das Fahrzeug ist in Viersen, statt in Krefeld gemeldet.

(RP)
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