Krefeld Handelschef Ottersbach richtet Forderungskatalog an neuen OB

Krefeld · Stadtverwaltung und Einzelhandel wollen in einen intensiveren Dialog treten. Mit Vorschusslorbeeren bedenkt Einzelhandelsgeschäftsführer Ottersbach den neuen OB - nicht ohne Hintersinn.

 Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes lobt OB Frank Meyer.

Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes lobt OB Frank Meyer.

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Es ist ein frühes Lob, mit dem Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes, Krefelds neuen Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) gestern bedacht hat. Vor wenigen Tagen haben sich Meyer und weitere leitende Verwaltungsvertreter erstmals mit dem "Aktivkreis Innenstadt", einem Zusammenschluss von Innenstadtakteuren, 90 Minuten lang zusammengesetzt. Von "sehr konstruktiven Gesprächen" redete gestern Ottersbach, sprach von "Super-Signalen", die von dem Treffen ausgingen. "Die Schiene, die Herr Meyer fährt, ist sehr vielversprechend."

Das Lob erfolgt wohl nicht ohne Hintersinn: Die Händler haben einen Forderungskatalog an die Stadt gerichtet. Sie werden hoffen, dass die Stadt möglichst viele ihrer Wünsche positiv begleitet. Die Liste lässt sich durchaus lesen als eine Kritikansammlung an der bisherigen Arbeit in der Verwaltung. Markus Ottersbach lobt jetzt Frank Meyer, spricht jetzt von einem "deutlich anderen Ansatz" als unter dem Amtsvorgänger Gregor Kathstede.

Entstanden ist die Liste auf Initiative von Christoph Borgmann von Sport Borgmann, Vorsitzender der "Immobilien- und Standort-Gemeinschaft" (ISG). Er hat drei Themenblöcke vorgeschlagen, die im kommenden Jahr in den Treffen zwischen Stadt und Innenstadtakteuren hauptsächlich besprochen werden sollen. Es geht um die drei großen Themen "Innenstadt als Einkaufszentrum", "Groß- und Dauerbaustellen" sowie "Verkehr und Parken". Oberbürgermeister Frank Meyer hat zugesagt, sich regelmäßig mit den Händlern zusammensetzen zu wollen. Zweimal im Jahr wolle er in großem Kreis mit den Einzelhändlern sprechen. Ohne großen protokollarischen Aufwand sollen auch Arbeitsgruppen von Stadt und Handel gebildet werden.

Im Themenblock "Innenstadt als Einkaufszentrum" geht es dem Handel darum, dass die Stadt Mittel und Personal stellt, um die Idee der ganzen City als Einkaufszentrum mit Leben zu füllen. Gefordert wird auch, dass ein Koordinator in der Verwaltung benannt wird, der für den Handel Ansprechpartner ist, dass Sauberkeit und Sicherheit in der Stadt gewährleistet sind, dass W-Lan bereitgestellt werden kann, dass sich die Stadt besser um Baumscheiben und umgeknickte Poller kümmert. Auch soll dort thematisiert werden, wie der Bereich Hansaviertel entwickelt wird, wie die Sicherheit an der ÖPNV-Haltestelle Hauptbahnhof gewährleistet wird, wie der Westwallmarkt eine Zukunft haben kann, wie die Einzelhändler im Falle eines Bombenfundes schneller informiert werden.

Im Themenblock "Groß und Dauerbaustellen" wird die Stadt aufgefordert, die geplanten Baumaßnahmen für 2016 und 2017 zu benennen. Die Stadt solle Prioritäten setzen: Vorrang solle schnelle Bauzeit haben, der Verkehr müsse weiter fließen und gewohnte Wegebeziehungen sollten offen gehalten bleiben, auch das Baustelleninformationssystem solle weiterentwickelt werden.

Im Themenschwerpunkt "Verkehr und Parken" wird die Verwaltung aufgefordert, Fußgänger, Radfahrer, Individualverkehr und ÖPNV gleichrangig zu behandeln, das Parkleitsystem zu verbessern, die Ampelschaltungen anzupassen, den Dionysiusplatz ab 2017 zu entwickeln, den Ostwall durch Entfernen von Pollern zu beleben, den Platz vor dem Museum aus Richtung Norden nach Süden befahrbar zu belassen. Auch solle die Stadt sicherstellen, dass bei Veranstaltungen der Verkehr besser fließt. Auf der Königstraße sollten Verkehrskadetten zu Spitzenzeiten eingesetzt, die Rheinstraße geöffnet werden. Auch die Parkhäuser sollten heller und freundlicher, mit mehr Parkfläche pro Pkw ausgestattet werden.

(RP)
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