Krefeld Handel fordert detailliertes Parkraumkonzept

Krefeld · Handelsverband und Werbegemeinschaft schicken der Verwaltung ein Papier mit zahlreichen Ergänzungsvorschlägen.

 Parkdruck auf der Breiteststraße. Der Handelsverband begrüßt den Vorschlag, im Kerngebiet der Innenstadt flächendeckend Bewohnerparken, Gebührenpflicht und eine Begrenzung der Parkzeithöchstdauer umzusetzen.

Parkdruck auf der Breiteststraße. Der Handelsverband begrüßt den Vorschlag, im Kerngebiet der Innenstadt flächendeckend Bewohnerparken, Gebührenpflicht und eine Begrenzung der Parkzeithöchstdauer umzusetzen.

Foto: Thomas Lammertz

Der Parkraum in der Innenstadt soll komplett neu strukturiert werden. Hierzu hat die Verwaltung ein 34 Seiten umfassendes Konzept durch ein Neusser Ingenieurbüro erarbeiten lassen. Ein zentraler Punkt ist, dass die Parkgebühren vereinheitlicht werden sollen. Und: Innerhalb der Wälle sind grundsätzlich Parkscheine oder Bewohnerausweise vorgesehen; außerhalb der Wälle gelten Bewohnerausweise oder Parkscheiben. Lob für das Konzept kommt von Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Handelsverbands NRW in Krefeld.

"Mit dem vorgelegten Parkraumkonzept Innenstadt Krefeld haben Sie und die Ingenieurgesellschaft Stolz (IGS) eine ausgezeichnete Datengrundlage geschaffen, um das Parken und die Führung zu den Parkplätzen in der Krefelder Innenstadt zukunftsfähig zu machen", so Ottersbach in einem mehrseitigen Schreiben an die Verwaltung. Mit den Bewertungen und Empfehlungen des Papiers haben sich der Vorstand des Verbandes sowie der Werbegemeinschaft Krefeld intensiv auseinandergesetzt und einige Ergänzungen vorgeschlagen.

 Parken auf dem Westwall. "Die flächendeckende Gebührenpflicht innerhalb der zentralen Zone sollte auch auf angrenzende Straßenzüge ausgeweitet werden."

Parken auf dem Westwall. "Die flächendeckende Gebührenpflicht innerhalb der zentralen Zone sollte auch auf angrenzende Straßenzüge ausgeweitet werden."

Foto: Lammertz Thomas

Wichtig ist für die Einzelhändler, an manchen Stellen eine noch differenziertere und kleinteiligere Betrachtung vorzunehmen. "Die abgeleiteten Schlussfolgerungen und Empfehlungen basieren in der Regel auf dem gesamten Untersuchungsgebiet innerhalb des Rings. Aufgrund dieser Betrachtungsweise sehen wir die Gefahr, dass Schlussfolgerungen gezogen werden, die bei einer detaillierteren Betrachtung so nicht aufrecht erhalten werden können", erklärt der Geschäftsführer. So wird bei der Parkzeit in der City ein Langzeitdurchschnitt zwischen 8 und 18 Uhr zugrunde gelegt. Nach Meinung der Gewerbetreibenden enthält dies die Gefahr einer "Fehlinterpretation". Ottersbach: "Auf Grundlage der erhobenen Daten sind genauere, stundenweise Auswertungen notwendig." Auch sei bei den freien Parkplätzen - zwischen den Wällen bis zur Nordstraße - eine detailliertere räumliche Betrachtung notwendig, da das Gebiet zu groß ist, um zu beurteilen, ob in der jeweils von den Parkplatzsuchenden erwarteten Nähe zu ihrem Zielort ein Parkplatz tatsächlich zur Verfügung steht.

Begrüßt wird der Vorschlag, im Kerngebiet der Innenstadt flächendeckend Bewohnerparken, Gebührenpflicht und eine Begrenzung der Parkzeithöchstdauer umzusetzen. "Für das Bewohnerparken sollten Anreize zur Nutzung von Quartiersgaragen gesetzt werden. Die flächendeckende Gebührenpflicht innerhalb der zentralen Zone sollte auch auf angrenzende Straßenzüge ausgeweitet werden", meint der Geschäftsführer. "Eine vollständige Parkraumbewirtschaftung im Kernbereich ist richtig. Zwei Euro pro Stunde halten wir für zu hoch. Zum einen sollte die Parkgebühr pro Stunde unter der psychologischen Preisschwelle von zwei Euro bleiben. Zum anderen ergibt die im Rahmen der Analyse durchgeführte Umfrage, dass der von Kunden akzeptierte Preis bei einem Euro pro Stunde liegt. Wir schlagen deshalb eine Taktung von 20 Minuten zu je 50 Cent vor." Parallel sei eine Parkhöchstdauer im Innenstadtbereich von drei statt zwei Stunden richtig.

Um die Parkraumsituation langfristig sicherzustellen, erwartet der Einzelhandel, auch künftige innerstädtische Planungen zu berücksichtigen. So ist bei einer Ausweitung der Verkaufsfläche des Schwanenmarktes mit weiterer Parkplatznachfrage zu rechnen. Das gilt auch für die Eröffnung des Geschäftshauses Ostwall/Ostwallpassage. "Die Parkhäuser unter dem Rathaus und am Kino verfügen über eine geringere Auslastung. Deren Einbeziehung führt zu verbesserten Durchschnittswerten hinsichtlich der Beurteilung der Parkplatzkapazität. Die Entfernung der beiden Häuser zu den Einkaufsbereichen in der Innenstadt ist aber zu weit und wird vom Kunden nicht akzeptiert", so Ottersbach.

(RP)
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