Krefeld Hafen: Optimierte Nordanbindung soll Südanbindung überflüssig machen

Krefeld · FDP fordert Oberbürgermeister, das Thema Hafen zur Chefsache zu erklären.

Eine Erschließung des Krefelder Hafens vom Süden her scheint vom Tisch. "Durch die Optimierung der vorhandenen Infrastruktur soll darauf hingearbeitet werden, eine neue zusätzliche Erschließung zu vermeiden", erklärte Manfred Läckes, stellvertretender Vorsitzen der Unionsfraktion im Regionalrat. Auf Drängen der Bezirksregierung sei "eine zeichnerische Darstellung" für eine Südanbindung aus dem Entwurf des Regionalplans wieder gestrichen worden (wir berichteten).

Hans-Jürgen Petrauschke, Vorsitzender des Regionalrats und Landrat im Rhein-Kreis Neuss, hat dem Drängen aus Meerbusch offenbar nachgegeben. Erzielt er doch in der sogenannten Stadt der Millionäre bei den Kommunalwahlen stets seine besten Ergebnisse. Der Landrat hatte bereits informiert, den Ausbau der Bundesstraße 288 in Uerdingen mit einer höheren Priorität versehen zu wollen. Dementsprechend hat der Regionalrat in seiner Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan beschlossen, das Projekt in den vordringlichen Bedarf hochzustufen. Das geht einher mit der Information des Krefelder Christdemokraten Läckes, vorhandene Infrastruktur zu optimieren. Klartext: Der Hafen soll optimal von Norden her über Krefelder Stadtgebiet erschlossen werden, um Naturschutzgebiet im Süden auf Krefelder und Meerbuscher Gebiet zu schonen. "Die von dem Projekt unmittelbar Betroffenen sollen den Konsens suchen über Themen wie Wasser- und Landschaftsschutz oder die Verkehrsanbindung", erklärte Läckes. Für den 27. Juni sei ein Gespräch mit Krefelds Nachbarkommune Meerbusch angesetzt.

Die Entwicklung in Sachen Rheinhafen, aber auch beim interkommunalen Gewerbegebiet entlang der A 44 sorgt bei den Freien Demokraten für Unzufriedenheit. Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann forderte gestern, Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) müsse sich den Angelegenheiten stärker einbringen. "Die beiden Projekte, die für den Wirtschaftsstandort Krefeld von eminenter Bedeutung sind, werden in Meerbusch äußerst kritisch bewertet. Wenn die Diskussion auf Meerbuscher Seite weiter so läuft wie in den vergangenen Wochen, droht ein Fiasko für beide Vorhaben", erklärte Heitmann.

Deshalb müsse OB Meyer die Angelegenheit zur "Chefsache" machen. "Bei allem Respekt für die Fachverwaltung unserer Stadt und unsere Vertreter im Regionalrat, ohne ein stärkeres politisches Engagement des Krefelder Oberbürgermeisters wird es nicht klappen können. Die Meerbuscher scheinen der Auffassung zu sein, dass sie mit einem kleineren Gewerbegebiet auf ihrer Seite der A 44 auskommen, und dass Krefeld selber für eine ausreichende Erschließung zu sorgen hat. Besonders kritisch ist, dass die Bezirksregierung in ihrem jetzt vorgelegten überarbeiteten Entwurf des Regionalplanes darauf verzichtet hat, eine Sondierungsfläche für die Südanbindung darzustellen, die auch Meerbuscher Gebiet umfasst."

(RP)
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