Krefeld "Gutes Eis muss warm für die Zunge sein"

Krefeld · Seit 1993 besteht das Eiscafé San Marco in Traar und besticht mit Kreationen wie einer Konditorencreme mit Bitterkakao und Mandarine. Jetzt wurde das Geschäft der Familie Bevaqua als eine der 15 beliebtesten Eisdielen Deutschlands empfohlen.

 Da läuft das Wasser im Mund zusammen: Insgesamt bietet San Marco 23 verschiedene Eissorten.

Da läuft das Wasser im Mund zusammen: Insgesamt bietet San Marco 23 verschiedene Eissorten.

Foto: (2): T. Lammertz

Heute ist der bisher heißeste Tag dieses Sommers. Bei gut über 30 Grad gibt's da nur eins: Hin zur Eisdiele! Und welche Sorte darf es sein? Pfirsich-Mango, Rosa Pampelmuse oder doch lieber Mokka? "Mich persönlich erfrischt am besten Zitrone, Orange und Joghurt", sagt Mario Bevaqua, der mit seiner Familie das Eiscafé San Marco im Herzen Traars betreibt. Gerade wurde es bei einer Umfrage des "Zeit"-Magazins unter 1222 Nennungen von 33.400 Lesern als eine der 15 beliebtesten Eisdielen Deutschlands empfohlen.

"Das Geheimnis guten Eismachens liegt in allerbesten Zutaten und in der Liebe zur Tradition, denn wir verkaufen Tradition als Geschenk aus der Vergangenheit", sagt der 31-jährige Geschäftsleiter: Sein Großvater Ulime Orrico war 1959 aus Kalabrien nach Deutschland gekommen, eröffnete in Meppen seine erste Eisdiele und kam 1978 nach Krefeld. 15 Jahre lang betrieb er an der Marktstraße sein Eiscafé mit seiner Tochter Cherubina, die hier ihren Mann Gianfranco Bevaqua kennenlernte und mit ihm vor 23 Jahren in zweiter Generation das San Marco in Traar eröffnete. Ihr Sohn Mario führt diese Tradition nun seit 2005 gemeinsam mit den Eltern - und jetzt auch mit Schwester Teresa, Schwager Giovanni und seiner künftigen Ehefrau Lemia - in dritter Generation fort.

 Mario Bevaqua lässt Schokostreusel auf die Eisbecher-Kreation seiner Schwester Teresa niederrieseln.

Mario Bevaqua lässt Schokostreusel auf die Eisbecher-Kreation seiner Schwester Teresa niederrieseln.

Foto: Lammertz Thomas

Doch zurück zum Eis! Das stellt Mario Bevaqua im Eislabor im Keller an der Moerser Landstraße her. Hier kreiert er auch so exotische Sorten wie "Afrika" aus Bananeneis mit Rum, karamelisierter Feige und Schoko-Stückchen oder "Crema San Marco", eine Konditorencreme mit Bitterkakao und Mandarine. Die Sorten sind inzwischen auch schon seit sieben Jahren Klassiker in dem Traarer Eiscafé.

Basis jedes Produkts sind drei verschiedne Arten von Zucker, Frischmilch mit 3,5 Prozent Fettanteil und Sahne mit dem zehnfachen Fettanteil. "Eis muss gehaltvoll sein, denn es wird ja nicht nur für den Leib, sondern auch für die Seele gemacht", sagt der 31-Jährige. Gutes Eis muss cremig und kompakt, in gewissem Maß auch luftig, vor allem aber ,warm' für die Zunge sein. Schlechtes Eis schmerzt bis in den Kopf hinein."

Im San Marco werden 21 verschiedene Sorten fest und zwei monatlich wechselnde Sorten angeboten. Darunter sind sechs Fruchtsorten laktosefrei und vegan. Am meisten verkaufen sich, so Mario Bevaqua, nein, nicht die ausgefalleneren Sorten, sondern tatsächlich die Klassiker - an der Spitze Vanille, Schoko und Erdbeer. Einen Euro kostet die zwischen 75 und 95 Gramm schwere Kugel zum Mitnehmen. Am Tisch kosten zwei Kugeln 2,70 Euro. Je mehr bestellt werden, umso preiswerter wird das einzelne Bällchen. Sieben Kugeln kosten dann 7,10 Euro.

Viele Kugeln gehen übrigens auch auf ein Hörnchen: "Bis zu Acht sind durchaus machbar. Ich habe aber auch schon einige mehr auf eine Waffel gebracht", sagt der Eismacher mit einem Lächeln.

(RP)
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