Krefeld Grundstücke an der Hochstraße kosten bis zu 4250 Euro pro Quadratmeter

Krefeld · An der Düsseldorfer Kö müssen Investoren für ein Grundstück bis zu 16.500 Euro pro Quadratmeter zahlen. Die umsatzstarke Lage an der international bekannten Adresse hat seinen Preis. Krefelds 1a-Lage ist die Hochstraße mit rund 4500 Passanten pro Stunde. Käufer müssen dort bis zu 4250 Euro pro Quadratmeter auf den Tisch legen. Der Gutachterausschuss der Stadt Krefeld stellte die neuen Zahlen vor.

 Die Hochstraße ist in Krefeld eine 1a-Lage und wird von rund 4500 Passanten pro Stunde genutzt.

Die Hochstraße ist in Krefeld eine 1a-Lage und wird von rund 4500 Passanten pro Stunde genutzt.

Foto: Stadt

Die Zeil in Frankfurt, die Schildergasse in Köln oder die Kaufingerstraße in München sind die Top-Adressen in Deutschland. In Krefeld befinden sich die 1a-Lagen an der Hochstraße, die auch für Investoren zunehmend interessanter wird. In der jüngeren Vergangenheit stiegen sie unter anderem am Schwanenmarkt, am Greve-Haus und bei Sinn-Leffers ein. Noch nicht lange zurück liegt der Erwerb, Umbau und Weiterverkauf des früheren Horten-Kaufhauses, in dem der Textildiscounter Primark seine Waren anbietet. Der Gutachterausschuss der Stadt Krefeld legt gestern den neuen Grundstücksmarktbericht vor.

Neben den neuen Bodenrichtwerten für Bauland und Gewerbeflächen, errechneten die Fachleute auch die Mittelwerte für verkaufte Häuser und Eigentumswohnungen. Ein Spezialgebiet stellt die Krefelder Innenstadt dar. Statt konkreter Preisangaben liefert eine so genannte Wertstrukturkarte die Daten für die möglichen Grundstückspreise in bester Lage.

 Die Karte zeigt Zonen in Gelb (Index bis 2); Orangetöne (Index 2 bis 5), Rosa (5 bis 9) und Rot (9 bis 17). Der Index wird mit 250 Euro pro qm multipliziert.

Die Karte zeigt Zonen in Gelb (Index bis 2); Orangetöne (Index 2 bis 5), Rosa (5 bis 9) und Rot (9 bis 17). Der Index wird mit 250 Euro pro qm multipliziert.

Foto: Stadt

Dunkelrot sind die in Krefeld nachgefragtesten Lagen für den Handel gekennzeichnet. Entlang der Hochstraße, der Rheinstraße und Teilen des Ostwalls befinden sich die Immobilien, die mit einem Index von neun bis 17 versehen sind. Das ist der Faktor, der mit dem Krefelder Durchschnittsgrundstückspreis für Mischgebiete (Wohnen und Gewerbe) multipliziert wird, um eine Größenordnung für den Quadratmeterpreis zu erhalten. Demnach müssen Investoren in Krefelder 1a-Lagen bis zu 4250 Euro pro Quadratmeter Grundstück aufbringen. "Das sind nur Anhaltswerte. Die Details müssen in jedem Fall Sachverständige in einem Gutachten klären", sagte Holger Kuckuck, Vorsitzender des Gutachterauschusses, gestern am Verwaltungssitz des Fachbereichs Vermessung und Katasterwesen.

Insgesamt war der Immobilienmarkt sehr rege. Mit 2038 Verkäufen bilanzieren die Fachleute den zweithöchsten Wert der zurückliegenden zehn Jahre. Nur 2011 gingen noch mehr Verkäufe über die Bühne. Das hatte mit der bevorstehenden Erhöhung der Grunderwerbssteuer zu tun, erklärte Stefan Blumenkamp. Die Zahl der Fälle ist 2015 zwar um zwei Prozent gestiegen, der Umsatz jedoch um fünf Prozent auf 595 Millionen Euro gesunken. Auch die Gesamtfläche der Grundstücke, deren Eigentümer gewechselt haben, ist rückläufig: minus sieben Prozent, und liegt jetzt bei 158 Hektar.

Die Nachfrage lag im Wesentlichen bei bebauten Grundstücken (78 Prozent) und dort bei Ein- und Zweifamilienhäusern (30 Prozent) sowie Geschäftshäuser (21 Prozent) und Mietwohnhäuser (18 Prozent). Bauland ist in Krefeld rar und macht nur fünf Prozent am Gesamtumsatz aus. Vom viel beschworenen Überschwappeffekt aus der Landeshauptstadt ist am Immobilienmarkt noch nicht viel zu spüren. "Es gibt zum Beispiel für den Stadtteil Fischeln mit direktem Anschluss an die Autobahn 44 noch keine auffällige Häufung in der Zahl der Kaufverträge", betonte Kuckuck.

Das Durchschnittsreihenhaus kostet in Krefeld 215.000 Euro, die Doppelhaushälfte 260.000 (alt) bis 315.000 Euro (neu) und das freistehende Haus mehr als 350.000 Euro. Für einen Neubau geben die Bauherren im Mittel 2420 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche auf. Die Objekte sind statistisch betrachtet 143 Quadratmeter groß und auf einem 330 Quadratmeter großen Grundstück errichtet. Die teuersten Grundstücke gibt es rund um den Stadtwald mit 560 Euro pro Quadratmeter - günstig sind Teile von Uerdingen mit 200 Euro.

(RP)
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