Krefeld Grüne: Herr Obermeyer träumt

Krefeld · Der Obermeyer ist nicht zu beneiden. Nicht mal im Schlaf hat er seine Ruhe vor den politischen Plagegeistern. "Traumhaftes Krefeld" hieß denn auch das Aschermittwoch-Puppenspiel der Grünen, gestern in der "Kulisse". Mitwirkende: Benedikt Winzen (SPD), der Little Big Ben, Philibert Reuter und Marc Blondin (CDU) als Rheuti und Blondi, Heidi Matthias, denn Grün ist die Heidi, die Heidi ist Grün, Joachim C. Heitmann (FDP) als Herr Privat Vor Staat, die Rote Socke Stefan Hagemes und Hans Butzen alias Bello Butz.

 Einmal mehr haben die Grünen mit ihrem politischen Puppenspiel die zahlreichen Besucher in der "Kulisse" begeistert. Diesmal entführten sie ihr Publikum in Obermeyers "traumhaftes Krefeld".

Einmal mehr haben die Grünen mit ihrem politischen Puppenspiel die zahlreichen Besucher in der "Kulisse" begeistert. Diesmal entführten sie ihr Publikum in Obermeyers "traumhaftes Krefeld".

Foto: Thomas Lammertz

Den Obermeyer, das wird schnell klar, beschäftigen seine Probleme auch noch des Nachts. Dabei hat er sich sogar ein modernes Springbockbett zugelegt, um endlich ruhig schlafen zu können. Doch Pustekuchen. Das lassen seine politischen Gegenspieler nicht zu. Kaum streckt der Obermeyer seine müden Glieder, erscheint ihm schon Herr Privat Vor Staat mit, na was wohl? Einem prall gefüllten Geldsack natürlich. Er hat Haus Lange und Haus Esters an einen chinesischen Investor verscherbelt. Denn: "Kunstwerke will eh keiner sehen!"

Obermeyer schreckt aus seinem Traum auf, um direkt im nächsten zu versinken. Diesmal ist er mit Kollege Scholten, Bürgermeister von Venlo, in einem Coffeeshop und schwebt alsbald nicht nur musikalisch über den Wolken. Doch so schön dieser Traum auch ist, er währt nur kurz und wird abgelöst von einem Treffen mit der grünen Heidi im Kesselhaus. Die zwei sind nicht allein. "Da ist der Leibhaftige, der Wagener!" Obermeyer ist entsetzt. Was will der denn noch? Eine Halle bauen, "allein, um den Planungsdezernenten zu ärgern."

Heidi versucht zu vermitteln und schlägt "ein riesengroßes Insektenhotel" vor. Das findet Wagener nicht komisch und folgt Obermeyer in den nächsten Traum. Diesmal hat Wagener Blondi und Rheuti gefesselt und versucht sie zu erpressen. Er fordert, dass Wilfried Fabel nächster Oberbürgermeister-Kandidat, der kommunale Ordnungsdienst bewaffnet wird und dass wir "eine Mauer um Krefeld" errichten.

Es kommt noch schlimmer. Im nun folgenden Traum revoltieren die Hülser und verlangen den "Hülxit". Bello Butz, Little Big Ben und Obermeyer vertreiben sie mit letzter Kraft und ganz viel Breetlook. Doch auch bei Heidis Gartenparty wird's nicht entspannter. Obermeyer muss zusehen, wie die Grünen-Chefin Immobilienhaie grillt. "So, du kommst als erster dran! Jahrzehntelang hast du deine Häuser auf der Lindenstraße vergammeln lassen."

Als wäre das alles nicht anstrengend genug, erscheint im letzten Traum ein Roboter, der vorgibt Obermeyer zu sein. Das Rathaus sei nun ein Smarthaus, und "da bist du überflüssig." Obermeyer wird in die Analogabteilung AÖR versetzt. AÖR wie Abteilung örtlicher Rest. Und die ist da, wo das ganze "Totholz" lagert: im Stadtarchiv. Traumhaft: Krefelds Puppentheater.

(bk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort