Krefeld Große Ode an Beethoven

Krefeld · Mit hochkarätigem Programm, Riesenaufgebot und Weltrang-Solisten gestalten die Bayer Symphoniker ihr Frühjahrskonzert. 300 Sänger und 140 Musiker werden auf der Bühne stehen.

Sechs Chöre, zwei Orchester, vier hochkarätige Gesangssolisten: Was die Bayer Symphoniker sich für ihr Frühjahrskonzert vorgenommen haben, klingt nach Superlative. Am Sonntag, 29. April, 18 Uhr, führen sie im Seidenweberhaus Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 9 d-Moll auf. Das Besondere: Sie haben die Bearbeitung von Gustav Mahler gewählt, der das wohl bekannteste Werk der klassischen Musik etwa ein halbes Jahrhundert nach der Uraufführung 1824 pompös instrumentiert hat - mit doppelter Klangstärke der Bläserabteilung und Aufstockung der Streicher. 300 Sänger und 140 Musiker werden das Werk umsetzen. Eine Woche später gibt es eine weitere Aufführung in der Düsseldorfer Tonhalle. "Schon der Klang der Piano-Stellen ist in dieser Besetzung eine Wucht", schwärmt Klaus Elfes aus dem Vorstand des Orchesters.

Auch Thomas Schlerka, der musikalische Leiter der Symphoniker, ist stolz, dass die Krefelder eine solche Mammutaufgabe bewältigen werden. "Und die Solisten sind oberste Sahne, sie haben schon an der Scala und in Covent Garden gesungen." Damit meint er den Tenor Thomas Piffka und den Bass Sebastian Pilgrim sowie Alexandra Untiedt (Sopran) und Viola Zimmermann (Alt). Weitere Mitwirkende sind das Sinfonieorchester der Philharmonischen Gesellschaft Düsseldorf, der Junge Konzertchor Düsseldorf, die Chorgemeinschaft St. Josef/St.Thomas Morus aus Neuss, der Gospelchor St. Josef aus Neuss, der Audienda-Chor Krefeld und der Frauenchor der Klingenstadt Solingen 1990.

2015 hat Schlerka die Leitung der Bayer Symphoniker übernommen und ein neues Kapitel des Orchesters aufgeschlagen. 1932 ist es als Werksorchester von der Bayer-Leitung gegründet worden, "zur musikalischen Betätigung, aber auch, um durch den Verein eine Bindung der Mitarbeiter und ihrer Familien an die Bayer AG zu bewirken", erzählt Elfes. In den 70er Jahren kam mit dem damaligen Leiter John Bell, der stellvertretender Generalmusiktheater des Theaters war, die symphonische Aufwertung. Es wurde zunehmend anspruchsvoll. Heute zählt das Ensemble zu den hochqualifizierten Laienorchestern im Lande. Mit jedem neuen Dirigenten stiegen Anforderung und Niveau. Schlerka will das Orchester stärker auf den Zeitgeist einnorden. "Ich liebe Beethoven und Mozart. Das ist die Basis. Um auch junges Publikum zu begeistern, muss man Musik auch anders erlebbar machen." So wie im vergangenen Jahr mit der Star-Wars-Lichtshow. "Das hat junge Leute gelockt. Sie sind rausgegangen und waren begeistert von Schostakowitsch." Der hatte auch auf dem Programm gestanden.

Die Kombination macht für Schlerka den Reiz aus. Musik, die man auch sehen kann, soll es sein. Dazu wird es künftig auch eine Kooperation mit der Ballettschule Zindel geben. Erste Kostproben sind für das Weihnachtskonzert 2019 in Vorbereitung. Auch wenn die Zukunft des Orchesters in der Schwebe ist, will man sich künstlerisch nicht beeinflussen lassen. Als Kooperationspartner von Kawai, Audienda-Chor und weiteren Ensembles versteht sich das Orchester zudem als Förderer junger Solisten. "Wir bieten die Erfahrung, mit großem Orchester aufzutreten. Das ist kulturpädagogische Arbeit", sagt Schlerka. Und dazu werden noch Musiker, vor allem Streicher, gesucht.

Konzert: Sonntag, 29. April, 18 Uhr, Seidenweberhaus. Außerdem auf dem Programm: Gustav Mahlers Adagietto der Sinfonie Nr. 5 und Tragische Ouvertüre von Ernst Boehe. Eintritt 20 Euro (ermäßigt 10), Karten: www.bayersymphoniker.de und ab 12. März in den Vorverkaufsstellen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort