Feuer bricht in Holzgroßhandlung aus Großbrand hält Krefeld stundenlang in Atem

Krefeld · Ein Großbrand im Krefelder Gewerbegebiet im Stadtteil "Kempener Feld" hat Einsatzkräfte vom gesamten Niederrhein in der Nacht zu Dienstag in Atem gehalten. Von einer Holzgroßhandlung, in der das Feuer ausbrach, griffen die Flammen auf einen Einkaufsmarkt über.

Krefelder Großbrand: Löscharbeiten in der Nacht
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Krefelder Großbrand: Löscharbeiten in der Nacht

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Weite Teile Krefelds waren am Abend in schwarzen Rauch gehüllt. Erst kurz vor Mitternacht zeichnete sich ab, dass das Feuer langsam unter Kontrolle gerät. Die Flammen schlugen nicht mehr ganz so hoch aus den verkohlten Trümmern des Gebäudes. Nach Angaben der Feuerwehr werden die Löscharbeiten wohl bis in die frühen Morgenstunden andauern.

In der Nacht bestätigte die Polizei, dass das Feuer gegen 20 Uhr im Holzhandel Roeren an der Mevissenstraße in Krefeld ausgebrochen war. Wie der ärztliche Einsatzleiter zuvor unserer Redaktion mitteilte, gab es keine Verletzten. Ein Mitarbeiter der Holzhandlung, der sich zunächst im Geschäft befand, wurde rechtzeitig in Sicherheit gebracht.

Gewerbegebiet weiträumig abgesperrt

Laut Polizeisprecher Dietmar Greger wurde das gesamte Gewerbegebiet rund um die Mevissenstraße weiträumig abgesperrt. Dazu bekam die Krefelder Polizei Unterstützung von den Kollegen aus den Nachbarstädten. Ein Fabrikations- sowie ein Geschäftsgebäude seien komplett abgebrannt.

"Halb Krefeld ist schwarz"

Der angrenzende Einkaufsmarkt Real brannte um 21 Uhr an der Rückfront. Bereits nach 20 Uhr war die gewaltige schwarze Rauchwolke, die durch den Brand entstanden war, über die Krefelder Stadtgrenzen hinaus zu sehen. "Halb Krefeld ist schwarz", berichteten Augenzeugen unserer Redaktion.

Der Einkaufsmarkt wurde bereits gegen 20.30 Uhr evakuiert. Obwohl der Real-Markt noch bis 22 Uhr geöffnet hatte, hätten sich dort zum Zeitpunkt der Evakurieung nicht mehr allzu viele Kunden aufgehalten. Der Brand sei gegen 20 Uhr gemeldet worden. Greger sagte, der Schaden dürfte in die Millionen gehen.

Die Asche ging sogar in den Ortsteilen Linn und Oppum nieder. Immer wieder waren rund um den Brandort Explosionen zu hören. Nach Angaben des Polizeisprechers waren Gasflaschen, die sich an der Holzhandlung befanden, explodiert. Wie es heißt, gab es zunächst Probleme mit der Löschwasserversorgung. Augenzeugen berichten von Wasserschläuchen, auf denen der Druck fehlte. Die Feuerwehr konnte deshalb wohl nicht sofort mit den Löscharbeiten beginnen.

Umliegende Städte schicken Hilfe

Die Befürchtung, dass das Feuer auf weitere Gebäude übergreifen könnte, war zunächst groß. In der Umgebung befinden sich mehrere Möbelmärkte und unter anderem ein Bordell.

Die Feuerwehr war schnell mit allen verfügbaren Einsatzkräften vor Ort. Wie es heißt, waren in der Nacht sämtliche Löschzüge aus Krefeld im Einsatz, Unterstützung gibt es von den Kollegen aus Düsseldorf, Duisburg, Willich, Mönchengladbach und der Feuerwehr Viersen. Zudem sind das THW, das Rote Kreuz sowie die Betriebs-Feuerwehren von Thyssen-Krupp und Evonik im Einsatz - zusammen war von rund 200 Feuerwehrleuten die Rede.

Anwohner konnten sich in der Rheinlandhalle versammeln. Hier hatten die Einsatzkräfte eine Anlaufstelle eingerichtet.

(rl)
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