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Krefeld Glockenspitz-Halle wieder frei - Schäden geringer als befürchtet

Krefeld · Handball-Drittligist HSG Krefeld wird im August in die Glockenspitzhalle umziehen. Die als Unterkunft für Flüchtlinge genutzte Sporthalle wird in den kommenden Monaten für rund 130.000 Euro saniert.

Die Sporthalle des Berufskollegs Glockenspitz steht kurz davor, wieder als Sporthalle genutzt werden zu können. Gut 18 Monate lang hatte die Halle Flüchtlingen als Unterkunft gedient - von Juli 2015 bis Anfang 2016 für das Land, zwischen März und Dezember 2016 dann für die Stadt. "Inzwischen haben wir so gut wie alle Flüchtlinge in einer festen Unterkunft untergebracht, so dass wir die Halle wieder für ihren eigentlichen Betrieb freigeben können", sagte gestern Krefelds Beigeordneter Thomas Visser.

Nutznießer davon sind neben dem Berufskolleg auch die elf Sportvereine, die die Halle nutzen - allen voran der Handball-Drittligist HSG Krefeld und die Bundesliga-Hockeyspieler des Crefelder HTC. Die Handballer, die sich vor vier Jahren aus dem Zusammenschluss der Ersten Mannschaften der DJK Adler Königshof und des SC Bayer Uerdingen gründeten, hoffen bereits seit Langem auf den Umzug in diese Halle - aus wirtschaftlichen, aber vor allem aus sportlichen Gründen.

Krefeld: Glockenspitz-Halle wird wieder für den Sport geöffnet
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Glockenspitz-Halle in Krefeld wieder für den Sport geöffnet

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Kein Geheimnis ist, dass die Macher um die beiden Geschäftsführer Thomas Wirtz und Manfred Fothen lieber gestern als heute den Aufstieg in die Zweite Handball-Bundesliga anpeilen - nur fehlte dazu die entsprechende Halle, und in Krefeld gibt es nur die Glockenspitzhalle, die die Vorgaben des Deutschen Handball-Bundes für professionellen Handballsport erfüllt. Allein die Zahl der möglichen Zuschauer - die Glockenspitzhalle fasst 2250, die bisherige Spielstätte in der MSM-Sporthalle nur rund 550 - und die daraus resultierenden neuen Möglichkeiten sind Meilensteine in der Geschichte des Vereins. "Bislang war es an einigen Spielen sogar so, dass wir Zuschauer wieder weg schicken mussten, weil die Halle einfach zu klein war. Allerdings rechnen wir jetzt auch nicht ständig mit ausverkauftem Haus", sagte HSG-Geschäftsführer Thomas Wirtz. Sein Verein wird 1500 Plätze freigeben.

Allerdings: Noch ist in der Halle eine ganze Menge zu tun, bis sie tatsächlich profitauglich ist. Die ersten Sanierungsmaßnahmen am Hallenboden, auf dem unter anderem starke Klebebänder zur Abgrenzung einzelner Nutzungsflächen aufgetragen waren, sind bereits abgeschlossen. Generell waren die durch die Unterbringung entstandenen Schäden deutlich geringer als zunächst befürchtet. So belaufen sich die veranschlagten Kosten für die Reinigung und die Teilerneuerung des Bodens sowie die Sanierung der Sanitär- und Umkleideräumlichkeiten auf rund 100.000 Euro netto. Außerdem sollen im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen weitere rund 30.000 Euro netto für Gerätschaften, darunter auch eine neue Anzeigetafel, investiert werden.

"Hierzu muss man auch sagen, dass die Sanitäranlagen ohnehin nicht im besten Zustand waren, als die Flüchtlinge hier eingezogen sind", sagte Visser. Auch das habe bei der Aufteilung der Aufteilung der Kosten für die Instandsetzung der Halle eine Rolle gespielt: "Der Bund hat die Halle ja nicht in neuem Zustand übernommen", sagte Visser. Die erzielte Einigung sieht inzwischen so aus: Der Bund steuert rund 50.000 Euro zur Sanierung bei; die restliche Summe trägt die Stadt aus den Mitteln der so genannten Sportpauschale des Landes NRW. "Das ist der Anteil der Stadt Krefeld zur bisher geleisteten Arbeit der HSG und auch zur künftigen Zielsetzung des Clubs", sagte Visser.

Auch die HSG selbst will sich an den Umbauten beteiligen: Zu ihren eigenen Sponsoren gehören auch Handwerksbetriebe, die etwa die Gastronomiezone umgestalten werden oder benötigte Netzwerkkabel verlegen sollen. Denn die Infrastruktur der Halle soll nun in einem den Anforderungen moderner Technik angepasst werden, beispielsweise für das angedachte Ticketing-System, mit dem die Halle ausgestattet werden soll.

Die weiteren Umbaumaßnahmen sollen in den kommenden Tagen beginnen und bis zum Juli abgeschlossen sein. "Unser Ziel ist, die Halle ab August wieder voll nutzbar zu machen, damit dann auch der Trainingsbetrieb gewährleistet ist. Aber wir sind das guter Dinge, dass die HSG schon vor dem Saisonstart Ende August die Halle nutzen kann", sagte Visser.

(RP)
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