Krefeld Gleumes braut seit 218 Jahren Altbier

Krefeld · Seit 2010 gibt es auch Gleumes Pils. Das Krefelder Bier wird im angeschlossenen Ausschank auch in Speisen verarbeitet.

 Braumeister Georg Mäurers (l.) und Gleumes-Wirt Tonio Arabatzis prosten sich mit einem Glas Lager zu.

Braumeister Georg Mäurers (l.) und Gleumes-Wirt Tonio Arabatzis prosten sich mit einem Glas Lager zu.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Seit mehr als zwei Jahrhunderten wird in der Brauerei Gleumes an der Sternstraße aus Gerstenmalz, Hopfen und Hefe nach dem ursprünglichen Rezept Alt gebraut - in Krefeld seit jeher als "Lager" bekannt. Das Wasser kam früher aus einem eignen Brunnen, der seit einigen Jahrzehnten aber schon nicht mehr die erforderliche Qualität bietet und daher nicht mehr genutzt wird. Seitdem kommt das Wasser aus den Leitungen der Stadtwerke. "Das müssen wir vorher allerdings noch entkalken", sagt Braumeister und Geschäftsführer Georg Mäurers.

Neben dem obergärigen Lagerbier wird in der Brauerei auch noch untergäriges Gleumes Pils gebraut. Das ist insofern etwas Besonderes, als es in dem kleinen Familienbetrieb nur je einen Gär- und Lagerraum gibt. Wenn aber ober- und untergärige Hefen in ein und demselben Raum verarbeitet werden, kann die Luft von beiden Hefen durchsetzt sein, so dass letztlich kein sauberes Bier entsteht. Vor fünf Jahren war es Mäurers mit Hilfe eines Kölner Speziallabors gelungen, eine untergärige Hefe zu finden, sie sich mit der obergärigen verträgt. Seitdem wird diese Hefe in dem Labor exklusiv für Gleumes gezüchtet. Neben Lager und Pils brauen Mäurers und Brauer Jörg Nöhles zwischendurch immer wieder auch Sonderbiere wie zum Beispiel Bock-, Weizen- oder Festbiere.

Nachdem in den 1970er Jahren zunächst der Brau+Brunnen-AG die Brauerei Gleumes von der heute nicht mehr existierenden Krefelder Brauerei Tivoli gekauft hatte, erwarb die Familie Mäurers 2001 die August Gleumes GmbH von der Aktiengesellschaft. "Damals lag der Ausstoß bei etwa 1000 Hektoliter. Seitdem produzieren wird jährlich rund 3500 Hektoliter; in diesem Jahr wird es sogar noch etwas mehr", berichtet der Braumeister und Geschäftsführer.

Angeboten werden das leicht fruchtige, mild gehopfte Gleumes Lager und das hopfenbetonte, vollmundige Gleumes Pils in Zehn-, 30- und 50-Liter-Fässern. Das Lager gibt es zudem in 0,5 Liter-Flaschen im Zwölferkasten. Die Biere sind in allen Formen sowohl direkt in der Brauerei als auch im angeschlossenen Brauerei-Ausschank erhältlich. Außerdem gibt es Gleumes in zwölf an die Brauerei gebundenen Gaststätten sowie in den Handelsketten Trinkgut, Dursty, Edeka, Real und Netto.

Brauerei und Gaststätte an der Ecke Stern- und Nordstraße firmieren einheitlich unter dem Begriff Gleumes, wenn beide Betriebe auch buchhalterisch eigenständig sind. Den Ausschank mit dem nach wie vor bei Krefelder Originalen beliebten "Rähmchen" übernahm vor zwei Jahren die TAGS-Gastro-Gesellschaft, die jetzt von Tonio Arabatzis als Geschäftsführer und Wirt geleitet wird. Dort wird das Bier auch in Gerichten wie Gleumes-Schnitzel oder in Gleumes eingelegte Hähnchenflügel verarbeitet.

Gleumes tritt auch als Sponsor für Krefelder Vereine auf: In flüssiger Form werden beispielsweise der Behinderten-Fanclub des KFC, das Krefelder Fanfarencorps, das Hobby-Eishockeyteam Hob-Eis Krefeld und natürlich die eigene Fußballmannschaft "Real Gleumes" unterstützt. Außerdem bewirtschaftet Gleumes den VIP-Raum des KFC Uerdingen zu vergünstigten Bedingungen.

(lez)
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