Krefeld Generationswechsel bei "Blauen Damen"

Krefeld · Gründerin Rosemarie van Lier (88) legte die Leitung in die Hände der 31 Jahre jüngeren Birgit Vogt.

 Rosemarie van Lier (vorn) und ihre Nachfolgerin als Vorsitzende, der "Blauen Damen", in Maria-Hilf, Birgit Vogt. Links im Bild: Udo Gretenkord, Pflegedirektor der Alexianer GmbH, rechts sein Stellvertreter Elias Demuß.

Rosemarie van Lier (vorn) und ihre Nachfolgerin als Vorsitzende, der "Blauen Damen", in Maria-Hilf, Birgit Vogt. Links im Bild: Udo Gretenkord, Pflegedirektor der Alexianer GmbH, rechts sein Stellvertreter Elias Demuß.

Foto: Alexianer

Die ehrenamtliche Krankenhaushilfe der Caritas, besser bekannt als "Blaue Damen", erlebt jetzt einen Generationswechsel in der Leitung: Rosemarie van Lier (88) gab nun die Leitung in die Hände von Birgit Vogt. "Die Leitung dieses Dienstes am kranken Menschen bedeutet eine große Verantwortung. Jetzt erscheint mir der richtige Zeitpunkt, die Leitung in jüngere Hände zu geben", sagt van Lier. Birgit Vogt ist 31 Jahre jünger als ihre Vorgängerin, und doch schon seit 20 Jahren als Krankenhaushilfe im "Maria-Hilf" engagiert.

Rosemarie van Lier hatte 1981 den ehrenamtlichen Dienst gegründet. "Dr. Otto Paulitschek, der damalige Chefarzt der Chirurgie im Krankenhaus Maria-Hilf, brachte die Idee von einem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten mit", erinnert sich Rosemarie van Lier. Ernst Ludwig Giesen, damaliger Caritasdirektor, hatte sie schnell für die Aufgabe gewinnen können, den Dienst im Krankenhaus Maria-Hilf zu etablieren. Dieser Besuchsdienst war der erste katholische ehrenamtliche Krankenhaushilfsdienst in der Diözese Aachen. Mit vier Frauen begann es vor 35 Jahren. Für ihr langjähriges Engagement der tätigen Nächstenliebe erhielt Rosemarie van Lier 2011 das Bundesverdienstkreuz.

Heute sind 24 "Blaue Damen" und ein "Blauer Herr" für die kleinen und größeren Belange der Patienten da. Der Name leitet sich von den hellblauen Kitteln mit dem Sonnenemblem ab, worin sie leicht vom Krankenhauspersonal zu unterscheiden sind. Sie erledigen Besorgungen, helfen in Notsituationen, unterstützen beim Anreichen des Essens und können mit Kleidung aushelfen; praktisch alles, was über die Aufgaben des Pflegepersonals hinausgeht. Das Wichtigste, da ist sich Birgit Vogt mit ihrer Vorgängerin einig, ist, "dass wir ein offenes Ohr und die Zeit für die Sorgen und Nöte der Patienten haben. Und sie ergänzt: "Durch die Arbeit kommt sehr viel Freude von den Patienten zurück. Die eigene Situation relativiert sich angesichts vieler schwerer Schicksale."

Udo Gretenkord, Pflegedirektor der Alexianer Krefeld GmbH, betont die auch heute noch große Bedeutung der Krankenhaushilfe für das Hospital und die Patienten: "Die Verweilzeit hat sich von damals im Durchschnitt zwei bis drei Wochen auf heute nicht einmal eine Woche verringert. Das bedeutet für die 'Blauen Damen' eine ganz andere Herangehensweise. Gerade die Patienten, die häufig gar keinen Besuch bekommen, sind immer dankbar für das 'Mehr' an Zuwendung durch die 'Blauen Damen', das ihnen die Krankenpflegekräfte nicht geben können."

(RP)
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