Krefeld Gemeinsamer Service für Flüchtlinge von Jobcenter und Arbeitsagentur

Krefeld · Zu Beginn des kommenden Jahres wird ein rechtskreisübergreifender Integration-Point im Agenturbezirk Krefeld eingerichtet.

 Dirk Strangfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld.

Dirk Strangfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld.

Foto: AA

Asylsuchenden und Flüchtlingen einen Zugang zum Arbeitsmarkt und damit auch die Integration in unsere Gesellschaft zu ermöglichen, ist das Ziel der rechtskreisübergreifenden Integration Points. Nach dem Vorbild der vernetzten Zusammenarbeit wie in den Jugendberufsagenturen arbeiten hier die Experten von Arbeitsagentur und Jobcenter Hand in Hand. Im Agenturbezirk Krefeld werden zwei Integration Points implementiert, jeweils einer für die Stadt Krefeld und einer für den Kreis Viersen. Der Integration Point in der Stadt Krefeld soll für den Personenkreis der unter 25-Jährigen im Gebäude der Agentur für Arbeit an der Philadelphiastraße eröffnet werden, für den Bereich der über 25-Jährigen im Jobcenter Krefeld am Fütingsweg. Für den Kreis Viersen wird er in der Agentur für Arbeit an der Remigiusstraße eingerichtet.

Die Integration Points dienen als unmittelbare Anlaufstellen für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive, welche die Integration in ein Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis vorantreiben und umsetzen sollen. "Mit dieser zentralen Anlaufstelle wollen wir die Hilfen anbieten, die für eine Integration in Arbeit und Ausbildung erforderlich sind. Es handelt sich um eine Ergänzung unseres Dienstleistungsspektrums. Sobald durch Sprachkurse eine Grundlage geschaffen wurde, kann in Qualifizierung, Ausbildung oder Arbeit vermittelt werden. Insgesamt 20 Experten werden sich in den Integration Points um die Flüchtlinge kümmern. Damit sind wir breit und gut aufgestellt", so Dirk Strangfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld.

In einer gemeinsamen Erklärung hat nun der Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Krefeld die Einrichtung rechtskreisübergreifender Integration Points in der Stadt Krefeld für Krefeld und der Stadt Viersen für den Kreis Viersen zum Januar 2016 beschlossen. Dazu Ralf Köpke, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses und Gewerkschaftssekretär der IG Metall Krefeld: "Durch die Einrichtung der Integration Points werden zentrale Anlaufstellen für die Flüchtlinge geschaffen, um zeitnah und konzertiert eine Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen." Auch Hartmut Schmitz, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsausschusses und Geschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein, erläutert die Vorteile der Integration Points: "Durch die vernetzte Arbeit von Arbeitsagentur und Jobcenter werden die Reibungsverluste minimiert und ein durchgehender Beratungs- und Betreuungsprozess gewährleistet."

Während der Dauer des Asylverfahrens erhalten die Flüchtlinge Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Sollten nach dem Asylverfahren und der Anerkennung noch Hilfen für den Lebensunterhalt erforderlich sein, können die Leistungen beim Jobcenter beantragt werden. Das Jobcenter übernimmt dann auch die weiteren Schritte bis zur Integration in den Arbeitsmarkt. "Durch die enge Schnittstelle mit den Kollegen der Arbeitsagentur im Integration Point ist sichergestellt, dass nahtlos die weitere Betreuung stattfindet", so Tavin Lara Turanli, Geschäftsführerin des Jobcenters Krefeld.

"Die transparente Verzahnung und Bündelung bestehender Angebote und Maßnahmen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine aktive und wirkungsvolle Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt", fasst Franz-Josef Schmitz, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Viersen, zusammen.

(RP)
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