Rp-Serie Warum Krefeld Für das Kickstart-Unternehmen Multiholz läuft die Frist

Krefeld · Die Krefelder Hochschulabsolventen Adrian Geiger und Jörg Wingert benötigen 85.000 Euro Startkapital für die Produktion ihrer Schreibtische.

 Die Schreibtische von Multiholz sind individuell gestaltbar. Sie bieten unter anderem auch alle Anschlüsse für Tablets und für Smartphones.

Die Schreibtische von Multiholz sind individuell gestaltbar. Sie bieten unter anderem auch alle Anschlüsse für Tablets und für Smartphones.

Foto: MH

Eigenes Erleben hat Adrian Geiger und Jörg Wingert darin bestätigt, mit ihrer Geschäftsidee richtig zu liegen. Die beiden Absolventen der Hochschule Niederrhein in Krefeld beschäftigten sich damit, funktionale Schreibtische zu bauen, die in Ästhetik und Qualität hohen Ansprüchen genügen. Zwei Prototypen entstanden mehr oder weniger in Heimarbeit mit viel eigenem handwerklichen Zutun. Im Moment läuft der Countdown für die Firmengründung im Internetportal Kickstarter. Noch hat das Duo 24 Tage Zeit, um mit Produkt und Konzept zu überzeugen und online 85.000 Euro an Umsatz beim Verkauf der Büromöbel zu erzielen. "Wenn wir die Zielsumme erreichen, werden wir rund 80 Schreibtische auf der Orderliste stehen haben", erklärte der 25-jährige Kommunikationsdesigner Geiger, der in seiner Kindheit in Bockum die Waldorfschule besucht hat.

 Adrian Geiger (links) und Jörg Wingert haben in Krefeld studiert und möchten in der Stadt ihren Betrieb ansiedeln.

Adrian Geiger (links) und Jörg Wingert haben in Krefeld studiert und möchten in der Stadt ihren Betrieb ansiedeln.

Foto: Thomas Lammertz

Als Firmenstandort des unter dem Namen Multiholz firmierenden zukünftigen Unternehmens können sich die beiden Gründer in spe Krefeld sehr gut vorstellen. Günstige Mieten und schöne Räume zum Teil mit langer Historie wären für eine Lagerfläche mit Werkstatt und Büro ideal, erklärte Wingert. Der 27-jährige Maschinenbauingenieur hat während der Zeit, als er seine Bachelorarbeit geschrieben hat, festgestellt, dass die meisten Ingenieure in dem Büro, in dem auch er tätig war, an unbequemen und ungeeigneten Schreibtischen arbeiten mussten. Bei Geiger war es der Schreibtisch des Opas, der den Anforderungen der Zeit nicht mehr genügte.

Die beiden arbeiten nicht nur mit unterschiedlichen Hölzern und verstellbaren Stützen, sondern haben auch die Erfordernisse der heutigen Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten im Visier. Ein mit Magneten individuell anzubringender, in vielen Farben vorrätiger Kabelkanal bündelt das Wirrwarr für Ladestationen, Drucker und PCs. Nach persönlichen Bedürfnissen anzubringende Nuten und Schlitze in der Arbeitsoberfläche bieten Halt für Smartphones und Tablets. Ladestationen mit Induktionstechnik sorgen für drahtloses Aufladen der Arbeitsakkus. Die Rückmeldungen seien bislang sehr gut - aus der Familie, von Freunden und Bekannten, aber auch von unabhängigen Dritten. Unter anderem haben Geiger und Wingert ihre Geschäftsidee bei einer Existenzgründerbörse in Meerbusch und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft vorgestellt. Bislang fehlen Multiholz noch zahlreiche Aufträge, um die 85.000 Euro einzuspielen. Selbst wenn das Ziel bei Kickstarter verfehlt werde, wollen Geiger und Wingert an ihrer Absicht festhalten. "Es gibt erste vielversprechende Gespräche mit potenziellen Investoren aus Weimar", berichten Geiger und Wingert. Am Ball bleiben will das Duo auf jeden Fall. "Dann müssen wir mit den Banken sprechen und sie von unserem Businessplan überzeugen", betont Geiger - die Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstütze Existenzgründer.

(RP)
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