Krefeld-Linn Friedel Erfurt ist der erste Schützenkönig der Hubertusjäger

Krefeld · Der neue König und seine Minister Bernd Oden und Peter Martin regieren Linn in den nächsten drei Jahren. Die Drei haben zwar gemeinsam beim Linner SV Fußball gespielt, müssen aber noch Walzer tanzen lernen.

 Das neue Linner Königshaus: König Friedel Erfurt (Mitte) mit seinen Ministern Peter Martin und Bernd Oden nebst ihren Frauen Gisela Erfurt, Susanne Martin und Petra Holthausen.

Das neue Linner Königshaus: König Friedel Erfurt (Mitte) mit seinen Ministern Peter Martin und Bernd Oden nebst ihren Frauen Gisela Erfurt, Susanne Martin und Petra Holthausen.

Foto: Thomas lammertz

Fiedel Erfurt, der neue Linner Schützenkönig, muss jetzt erst mal Walzer tanzen lernen: Zum Krönungsball im Oktober soll der Dreivierteltakt sitzen. "Und das ist ja quasi schon nächste Woche", sagt Erfurt und lacht. Der Tanzkurs ist bereits gebucht - für sechs Personen. Denn auch die Minister Bernd Oden und Peter Martin haben, wie sie selber zugeben, ein bisschen Nachholbedarf auf dem Parkett.

Die Damen des neuen Königshauses freut es. "Klar, kann ich Walzer tanzen", sagt Gisela Erfurt, und Petra Holthausen und Susanne Martin stimmen gut gelaunt zu. Mit wem sie Walzer getanzt haben, wenn ihre Männer es doch gar nicht können, wollen die Damen nicht verraten. Alle lachen. Die Stimmung ist fröhlich und gelöst im neuen Linner Königshaus, das sich um den Gartentisch auf der Terrasse der Erfurts versammelt hat. Es gibt viel zu planen, viel zu besprechen für die Zeit der Regentschaft.

Das neue Königshaus ist ein eingespieltes Team. Fußballer sind die Männer alle gewesen, beim Linner Spielverein. Zehn Jahre lang haben sie gemeinsam den Vereinsvorstand geleitet. "Da kennt man sich gut, und das ist wichtig, wenn man drei Jahre lang zusammen regieren will", sagt Peter Martin. Die ersten Termine stehen bereits. Zum Beispiel für das Aussuchen der neuen historischen Uniformen. Auch ein Motto für die traditionelle Mottoparty am Tag vor dem Krönungsball ist schon gefunden, aber selbstverständlich noch geheim. "Ich freue mich riesig auf die schönen Feste", sagt Friedel Erfurt. Die Feier nach dem Königsschießen sei bereits großartig gewesen, schwärmen die Männer. "Wir waren wie im Tunnel. Die Linner haben uns angenommen und gefeiert wie ´ne Rockband. Es war sensationell. Unser Dorf ist einmalig."

Erfurt ist der erste Schützenkönig, den seine Kompanie, die Hubertusjäger, stellt. 1954 wurde die Kompanie aus den Reihen des Linner Spielvereins gegründet. "Für mich ist es das 15. Schützenfest", erklärt der 58-jährige Ur-Linner, der schon lange dabei ist. Vor rund zwei Jahren haben er und seine beiden Freunde Martin und Oden beschlossen, für das Königsschießen zu melden. Dass Friedel Erfurt designierter König sein sollte, war klar, denn die beiden anderen sind noch nicht so lange dabei im Schützenverein.

Bei den Hubertusjägern trafen sie mit ihrem Plan auf Zustimmung. "Ohne geht es nicht, alle müssen das wollen", erklären die Männer. Auch die Zustimmung der Damen wurde selbstverständlich eingeholt und die Zeit bis zum Königsschießen am vergangenen Wochenende dazu genutzt, Geld für das Unterfangen anzusparen.

Auch wenn der Linner Schützenkönig seit einigen Jahren in Gellep-Stratum wohnt, wird die Königsburg in Linn stehen, bei den Schwiegereltern, kündigt Erfurt an und lacht: "Da war der eine oder andere Kollege doch sichtlich erleichtert, dass man mich nicht morgens um sechs Uhr in Stratum abholen muss."

(RP)
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