Krefeld Angst vor Giftködern — Fressnapf fürchtet Imageschaden

Krefeld · Das Krefelder Unternehmen Fressnapf hat in Hamburg Anzeige gegen Unbekannt erstattet. In der Linner Firmenzentrale wird ein großer Imageschaden befürchtet. 20 Wurfsendungen mit Katzenfutter sind inzwischen aufgetaucht.

 An der Westpreußenstraße in Linn steuert Firmenchef Torsten Toeller sein Imperium: Die Fressnapf Gruppe macht rund 1,5 Milliarden Euro Jahresumsatz.

An der Westpreußenstraße in Linn steuert Firmenchef Torsten Toeller sein Imperium: Die Fressnapf Gruppe macht rund 1,5 Milliarden Euro Jahresumsatz.

Foto: Lammertz, Thomas

In der Fressnapf-Zentrale in Linn an der Westpreußenstraße standen am Donnerstag die Telefone nicht still: Besorgte Tierhalter und Medien aus der gesamten Bundesrepublik erkundigten sich nach Futterprobenpaketen mit dem Logo von Europas größter Fachhandelskette für Tiernahrung und -zubehör, die in der Hansestadt Hamburg von Unbekannten verteilt worden waren.

Schnell machte sich der Verdacht breit, dass dies eine Aktion von Tierhassern sein könnte, die auf diesem Weg in unverdächtiger Art Giftköder in die Haushalte verteilen wollten und dass die betroffene Region weit über die Hafenstadt hinaus gehen könnte. Jetzt ermittelt die Polizei in Norddeutschland. "Wir haben dort Anzeige erstattet", erklärte Unternehmenssprecherin Ina Skarabis am Donnerstag auf Anfrage unserer Redaktion.

Das Krefelder Unternehmen reagierte schnell und informierte seine Kunden - allerdings nur auf Facebook und nicht auf der firmeneigenen Internetseite, wie im Netz häufig beklagt wurde. "Liebe Community", hieß es auf der Social-Media-Site, "uns erreichen zahlreiche Anfragen, ob an der Meldung zu Futterproben-Paketen, die im Namen von Fressnapf verschickt werden, etwas dran ist.

Dieses Thema ist uns bereits bekannt und wird weiter verfolgt. Sobald wir weitere Informationen haben, werden wir euch hier auf Fressnapf Deutschland umgehend informieren.Solltet ihr ein Paket mit Futterproben und dem Absender Fressnapf erhalten, das ihr nicht über unseren Online-Shop bestellt habt, gebt dies bitte bei den Kollegen im Markt ab oder schickt uns eine private Nachricht. Wir können dann weitere Untersuchungen in die Wege leiten."

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Foto: Tanja Balkhausen

Auch am Donnerstag hielt sich Fressnapf mit Details noch sehr zurück. "Wir haben derzeit keine Informationen vorliegen, dass von den Inhalten der Pakete eine Gefahr für Mensch und Tier ausgehen könnte", betonte Ina Skarabis. Antworten auf weitere Fragen verweigerte sie mit dem Hinweis, die laufenden Ermittlungen der Hamburger Polizei nicht gefährden zu wollen. Sie könne sich vorstellen, dass dem Unternehmen schon jetzt ein Imageschaden entstanden sei. Erste Hinweise von besorgten Tierfreunden seien bereits Ende vergangener Woche bei Fressnapf eingegangen. Bisher seien nicht mehr als 20 solcher Sendungen aufgetaucht.

Offiziell verlautbarte die Fressnapf-Zentrale am Donnerstag: "Wir sind darauf aufmerksam gemacht worden, dass im Hamburger Raum im Namen von Fressnapf Sendungen mit Katzenfutter verschickt wurden. Diese Sendungen stammen nicht von Fressnapf, und wir distanzieren uns hiervon deutlich. Uns liegen bisher keine Informationen vor, die auf eine Gefährdung von Mensch oder Tier schließen lassen. Wir sind aktiv im Austausch mit der Polizei in Hamburg, die in diesem Fall die Ermittlungen eingeleitet hat. Personen, die ein Paket mit dem Absender Fressnapf erhalten haben, das sie nicht bestellt haben, bitten wir, dieses unverzüglich in einem Fressnapf-Markt abzugeben oder sich direkt an die Unternehmenszentrale unter der Telefonnummer: 0800-1990990 zu wenden."

(RP)
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