Krefeld Forstwaldstraße: Züge sorgen für Ärger

Krefeld · Die Rheinhafenbahn beliefert regelmäßig den Automobillogistiger ARS Altmann mit Neufahrzeugen. Der Bahnübergang an der Forstwaldstraße ist dafür jedes Mal minutenlang blockiert. Das verärgert die Anwohner gerade im Berufsverkehr.

 Auf der Forstwaldstraße zwischen Gripswald- und Randstraße: Die Straße ist mehrfach im Monat zu, da ein Zug die Fahrbahn nebst Bürgersteig blockiert.

Auf der Forstwaldstraße zwischen Gripswald- und Randstraße: Die Straße ist mehrfach im Monat zu, da ein Zug die Fahrbahn nebst Bürgersteig blockiert.

Foto: TL

Mehrmals im Monat stehen Passanten, Autofahrer wie Fußgänger, auf der Forstwaldstraße zwischen Gripswald- und Randstraße minutenlang an. Die Straße ist dann zu, da ein Zug die Fahrbahn nebst Bürgersteig blockiert. Es handelt sich dabei um Züge der Krefelder Hafen GmbH & Co. KG, die die Firma ARS Altmann mit Neufahrzeugen des Automobilherstellers BMW beliefen. Der Fahrzeuglogistiker verteilt diese später auf Lkw und liefert sie überall in der Rhein/Ruhr-Region aus.

Die Blockierung der Forstwaldstraße - als eine der wichtigen Ausfallstraßen auch zur Autobahn 44 - erzürnt dabei vor allem die Anwohner in Lindental und Umgebung. Der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Lindental, Alfred Thomas, wandte sich deshalb nun an die Bezirksvertretung und forderte eine Lösung. "Die Anlieferungen passieren mehrfach im Monat und die Züge bleiben dann manchmal über zehn Minuten auf der Forstwaldstraße stehen. Im Berufsverkehr entstehen dann in beiden Fahrtrichtungen lange Staus auf der Forstwaldstraße. Kinder können nicht zur Schule gehen und so weiter. Dieser Zustand ist aus unserer Sicht nicht haltbar", sagt er. Er fordert von ARS und der Hafengesellschaft, in deren Auftrag die Züge fahren, dass etwas an den Abläufen geändert wird. Seiner Ansicht nach sind die Züge schlicht zu lang und passen deshalb nicht ausreichend in die Gleise hinter der Forstwaldstraße.

Die Firma ARS sieht sich hier nicht in der Verantwortung. "Wir bestellen die Fahrzeuge, die Logistik bis zu unserem Werk übernimmt die Bahn beziehungsweise die Hafengesellschaft. Mit dem, was außerhalb unserer Werkstore geschieht, haben wir nichts zu tun und auch keinen Einfluss darauf", sagt der Leiter der ARS-Niederlassung Krefeld, Mike Peters.

Verantwortlich für die Behinderungen ist also seiner Aussage nach nicht ARS, sondern die Rheinhafenbahn. Diese wehrt sich gegen die Vorwürfe und spricht auf Nachfrage von weit kürzeren Sperrungen, als die Anwohner behaupten. "Die Züge sind rund 600 Meter lang und fahren ohne Unterbrechung über die Forstwaldstraße", sagt Klaus Lenz, der für den Bahnverkehr verantwortliche Abteilungsleiter der Hafengesellschaft. "Dass Züge auf der Forstwaldstraße stehenbleiben, geschieht nur im Falle einer Störung. Das kann natürlich ein technischer Defekt sein, oft sind aber auch Bürger dafür verantwortlich. Es kommt vor, dass der Zugführer einen Nothalt durchführen muss, weil Personen die Signale missachten und die Gleise verkehrswidrig überqueren. Auch Vandalismus an der Weiche kam vor. Das ist dann ein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr und eine Straftat", fährt er fort. Für den Regelfall aber, dass keine Beeinflussung von außen und kein - noch seltenerer - technischer Defekt vorliegt, sei die Forstwaldstraße maximal vier bis sechs, zumeist weit weniger, Minuten blockiert. "Alles, was wir hier tun, ist in Übereinstimmung mit den Gesetzen und Regeln. Kopplungsarbeiten und dergleichen passieren erst auf dem Gleisdreieck zwischen Forstwald-, Gatherhofstraße und Weserweg. Wir sind stets bemüht, Sperrungen an Bahnübergängen so weit möglich zu vermeiden", beteuert Lenz. Die Wahrnehmung der Parteien ist also hier deutlich unterschiedlich. Die Positionen erscheinen festgefahren und beide Seiten beharren auf ihre Sicht. Fest steht aber: Beschädigungen an Gleisen und Weichen verschlimmern die Probleme.

(RP)
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