Krefeld Stadt will zwei Traglufthallen mieten: Sportvereine sollen entlastet werden

Krefeld · Bis Ende 2015 rechnet die Stadt inzwischen jetzt sogar mit 3000 Flüchtlingen in Krefeld. Sie plant jetzt konkret, zwei Traglufthallen oder Mobilheime anzumieten, um die Sporthallen wieder für Trainingszwecke freimachen zu können.

 Beispiel: Die Firma Paranet bietet Traglufthallen als Notunterkunft an.

Beispiel: Die Firma Paranet bietet Traglufthallen als Notunterkunft an.

Foto: Paranet

Noch vor einem Monat hatte Stadtdirektorin Beate Zielke im Krefelder Rat von 2200 Flüchtlingen berichtet, die bis Jahresende in Krefeld untergebracht sein werden. Dienstag hat die Stadt diese Erwartung deutlich nach oben korrigiert: Inzwischen geht die Stadt von 3000 Flüchtlingen aus, die bis Jahresende in Krefeld leben. Die Stadt plant jetzt konkret, zwei Traglufthallen oder Mobilheime anzumieten. "Die Standortfrage wird nun geprüft und soll zusammen mit der Politik entschieden werden", teilte die Verwaltung in einer Pressemitteilung mit. "Wir möchten auf diese Weise zusätzliche Kapazitäten schaffen und dann sukzessive auch wieder belegte Sporthallen freiziehen, damit die betroffenen Sportvereine wieder Hallenzeiten für ihren Trainings- und Spielbetrieb zurück bekommen können", erklärte Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD).

Als Standorte für die Traglufthallen kommen besonders Festplätze in Frage - sie verfügen schon über die nötige Infrastruktur, Stromanschluss und Kanalanschluss. Welche Festplätze allerdings konkret ins Visier geraten sind, teilte die Stadt noch nicht mit.

Jede zehnte Turnhalle wird in Krefeld derzeit für Flüchtlinge genutzt. 1490 Flüchtlinge von insgesamt 2590 Flüchtlingen lebt in Krefeld derzeit in Sporthallen, 1100 sind in von der Stadt angemieteten Wohnungen beherbergt.

Um die Flüchtlingsproblematik auf lokaler Ebene politisch konzentrierter thematisieren zu können, soll auf Initiative von OB Frank Meyer ein Unterausschuss "Unterbringung, Betreuung und Integration von Flüchtlingen" gebildet werden. Dieser Unterausschuss soll schon in der Ratssitzung am 10. Dezember beschlossen werden. Dem Vorschlag des neuen Oberbürgermeisters hat die Fraktionsvorsitzendenkonferenz in ihrer gestrigen Sitzung zugestimmt. "Ich halte es wegen der Bedeutung des Themas für wichtig, alle Fragen rund um die Situation der Flüchtlinge in einem Ausschuss zentral zu diskutieren und dort zu entscheiden. So haben wir als Verwaltung die Möglichkeit, schneller und effektiver zu werden - und vor allem den Menschen noch besser zu helfen", sagte Oberbürgermeister Meyer, der eine gemeinsame Verantwortung von Verwaltung und Politik in diesem Zusammenhang betonte.

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Foto: dpa, rwe jai

Bisher waren die Beratungen zu Flüchtlingsangelegenheiten in Krefeld getrennt in ganz unterschiedlichen Ausschüssen geführt worden.

Der städtische Fachbereich Gebäudemanagement ist für Angebote von Anbietern von Wohnraum Anlaufstelle und erreichbar über die Telefonnummer 02151 861870 und Mail heino.brangs@krefeld.de.

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(RP)
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