Krefeld Flüchtlinge: Hilfsbereitschaft der Krefelder überwältigend groß

Krefeld · Ehrenamtliche Helfer arbeiten an der Belastungsgrenze. Geldspenden sind jetzt besonders wichtig.

Eine Nacht in der Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft
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Eine Nacht in der Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft

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Foto: Bernd Schaller

Täglich erreichen die Caritas zahlreiche Anrufe von besorgten Krefeldern, die wissen wollen, wann die neuen Flüchtlinge ankommen, ob genug Sachspenden vorhanden sind, um die Menschen zu versorgen, und wo eigene Spenden hingebracht werden können. "Die Bereitschaft, den Menschen in Not zu helfen, ist bei den Krefeldern immer noch sehr groß", sagt Sonja Borghoff-Uhlenbroich, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Caritas. Diesen Eindruck bestätigt Sabine Hilcker, Kreisgeschäftsführerin des Deutschen Roten Kreuz (DRK). "Es ist toll, wie sich die Menschen engagieren. Uns haben inzwischen so viele Sachspenden erreicht, dass unsere Lager wirklich gut gefüllt sind."

Hinter den ehrenamtlichen Helfern der Hilfsorganisationen liegen arbeitsintensive Wochen. "Unsere Ehrenamtlichen sind an der Leistungsgrenze angekommen. Neben der Versorgung der Flüchtlinge haben sie ja auch noch andere Bereiche, die sie betreuen", erklärt Sabine Hilcker. Das dürfe bei allem Engagement in Flüchtlingsangelegenheiten nicht vergessen werden. "Jeder, der anderen hilft, sei es in der Nachbarschaft, im Verein oder bei einer Organisation, ist extrem wichtig. Man darf nicht nur einen Bereich hervorheben", betont Hilckers. Wer etwas machen möchte, der könne sich auch dadurch engagieren, dass er die Helfer in den Unterkünften entlaste, in dem er beispielsweise Aufgaben in der Seniorenhilfe übernehme.

Flüchtlinge: Große Hilfsbereitschaft in Dortmund
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Große Hilfsbereitschaft am Dortmunder Hauptbahnhof

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Foto: dpa, mjh

Engagieren können sich aber nicht nur Krefelder, wie Sonja Borghoff-Uhlenbroich erklärt. "Wir freuen uns, wenn sich Flüchtlinge finden, die uns bei der Arbeit im Second-Hand-Laden im Hansa-Haus unterstützen. Gerade aus sprachlicher Sicht wäre das eine echte Bereicherung." An Kleiderspenden sind momentan besonders Wintersachen gefragt, und zwar bevorzugt in kleinen Herrengrößen, da zwei Drittel der Flüchtlinge junge Männer sind. Spielzeug ist nach Aussage der Helfer reichlich vorhanden, jedoch fehle es an Hygieneartikeln, auch in diesem Fall besonders für die männliche Zielgruppe. Besser noch als Sachspenden seien jedoch Geldspenden, betont die Caritas-Sprecherin. Sie würden gebraucht, um in den Unterkünften Telefon- und Internetverbindungen einzurichten. Spenden, die gezielt für Flüchtlinge gesammelt werden, sind zweckgebunden. Hilfreich wäre es deshalb, wenn Spender einverstanden wären, nicht benötigte Sachen anderen Hilfsbedürftigen zugute kommen zu lassen. "Wir dürfen unsere Krefelder nicht vergessen, auch hier gibt es Menschen, die Hilfe benötigen", sagt Hilcker.

Düsseldorf: Flüchtlinge kommen am Hauptbahnhof an
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Düsseldorf: Flüchtlinge kommen am Hauptbahnhof an

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Foto: Paula Elsholz

Freien Eintritt haben Flüchtlinge beim Fußball-Derby VfR Fischeln gegen KFC Uerdingen morgen, 19. September, 18 Uhr, in der Grotenburg. Der Zutritt kann aus organisatorischen Gründen nur am Tor 3a (Kunstrasenplatz) gewährt werden. Als Eintrittskarte reicht ein Duldungsausweis, eine Bescheinigung des Bundesamtes für Migration oder der Nachweis eines Aufenthaltstitels für Kontigentflüchtlinge.

(RP)
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