Krefeld Flüchtlinge besser integrieren

Krefeld · Die Stadt bemüht sich um Geld aus einem NRW-Sonderprogramm zur Integration von Flüchtlingen. Projekte müssen Ende 2018 fertig sein.

 Die neue Unterkunft in Traar: Krefeld hat 2015 etwa 3000 Flüchtlinge aufgenommen.

Die neue Unterkunft in Traar: Krefeld hat 2015 etwa 3000 Flüchtlinge aufgenommen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Krefeld bemüht sich um finanzielle Mittel aus dem Sonderprogramm des Landes NRW "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen". Darin stellt das Land Finanzhilfen von etwa 72 Millionen Euro zur Verfügung. Es ist geplant, dass die Stadtverwaltung Mittel für einen Neubau einer Sechs-Gruppen-Kita einschließlich Herrichtung eines Familienzentrums auf dem Grundstück Schwertstraße 80 beantragt sowie für die Erweiterung der Gesamtschule Kaiserplatz um einen Differenzierungsbereich und den Neubau einer Zweifachsporthalle. Ebenfalls überlegt wird eine Erweiterung der Gesamtschule Uerdingen und die Einrichtung eines Quartiersmanagements im Bereich der Süd-West-Stadt. Zudem soll sich um Geld für Aufbau und Gestaltung eines Netzwerks zur Integration von Flüchtlingen einschließlich quartiersbezogener Betreuung bei der Bezirksregierung bemüht werden.

Mit dem Sonderprogramm stellt das Land Finanzhilfen von rund 72 Millionen Euro für Maßnahmen der "Daseinfürsorge sowie für weitere investitionsbegleitende Maßnahmen" zur Verfügung. Ziel ist, die Integration von Flüchtlingen zu erleichtern sowie Anlagen und Einrichtungen für Begegnung, Bildung und Kultur voranzutreiben. Begleitende Maßnahmen der Quartiersbetreuung, wie die Installation eines Stadtteilmanagements, die Einrichtung eines Stadtteilbüros oder auch die Organisation des Ehrenamts bzw. bürgerlichen Engagement sind ebenfalls Teil des Programms. Förderfähig sind in diesem Zusammenhang auch Ausgaben für eine zeitlich befristete Einstellung zusätzlichen Personals. Die Projekte sollen jeweils mit einer besonderen Wirkung auf den sozialen Zusammenhalt im Quartier verbunden sein und deshalb für die Allgemeinheit zugänglich sein. Dazu zählt insbesondere die Integration von Jugendlichen, Migranten, Flüchtlingen sowie sozial Schwächeren. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Projekte bis zum 31. Dezember 2018 abgeschlossen sind. Der Fördersatz für Krefeld liegt einschließlich eines Programmzuschlags, der zehn Prozent beträgt, bei 90 Prozent.

Die Stadt hat im Jahr 2015 etwa 3000 Flüchtlinge aufgenommen, und die Zuweisungszahlen in den ersten Wochen des Jahres 2016 deuten an, dass sich dieser Trend verstetigt. Aktuell kommen wöchentlich zwischen 80 und 110 neue Flüchtlinge. Von diesen Zahlen ausgehend würden am Ende des Jahres mehr als 3,1 Prozent der Krefelder Bevölkerung innerhalb der Jahre 2015 und 2016 als Flüchtlinge zugezogen sein.

(jon)
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