Krefeld Fischelner Sommerzauber trifft ins Schwarze
Krefeld · Fröhlich lächelnde Gesichter vor dem Rathaus: Klaus Weichert und seine Frau Ellen sind das Königspaar der Bürger-Schützengesellschaft Fischeln von 1451. Beide genießen den ereignisreichen Tag. Große Begeisterung herrscht derweil auf dem Festplatz: Das neue Konzept rund um den "Sommerzauber" ist ein voller Erfolg.
Gestern am Nachmittag: Klaus Weichert steht fröhlich lächelnd vor dem Fischelner Rathaus, sein Blick schweift über die Kölner Straße, neben ihm steht ebenso glücklich seine Frau Ellen. Die beiden sind das Königspaar der Bürger-Schützengesellschaft Fischeln von 1451 und genießen ihren großen Tag sichtlich. Um sie herum haben sich die Ministerpaare Ralf und Claudia Gemein sowie Klaus und Gudrun Heß samt der reizenden Hofdamen gruppiert. Während die Herren in ihren leuchtend-blauen Waffenröcken der preußischen Artillerie eine gute Figur machen, entlocken die wundervollen Kleider der Damen besonders den weiblichen Zuschauern spontanen Applaus.
Unten auf der Straße steht aber nicht nur eine große Menschenmenge, sondern unter den Klängen der 13 Musikzüge ziehen auch sechs stolze Bataillone mit prächtigen Füllhörnern, ehrwürdigen Fahnen und in den bunten Uniformen der historischen Kompanien zu Ehren des königlichen Hofstaates auf. Besonders stolz marschiert der frischgebackene Major Patrick Haas (27) dem 5. Bataillon mit den örtlichen Vereinen voran. Der junge Musketier, der aus beruflichen Gründen in Dublin lebt, war erst am Samstag aus Indien in der Heimat eingetroffen und gehört seit diesem Jahr zum Stab.
Nach der Parade starteten die Schützen zum großen Festzug. Mit 14 Kutschen für Hofstaat und Ehrengäste sowie verschiedene berittene Einheiten bot das Regiment einen fantastischen Anblick. Den konnten die Anwohner der königlichen Residenz am Dohmenweg schon am Samstag beim Aufzug zum Königsbiwak beobachten. Das hohe Haus nahm den Vorbeimarsch von einer Tribüne ab, die fleißige Helfer schon kurz darauf mitsamt den Schilderhäusern zur Kimpelerstraße verfrachteten, wo sie beim nächsten Aufzug an der Ministerresidenz gebraucht wurden.
Währenddessen ließ es sich das nach dem gelungenen Auftakt am Freitagabend im Festzelt und in den Standquartieren doch etwas dezimierte Regiment gut gehen. Trotz eines ganz leichten Nieselregens war die Stimmung auch hier hervorragend.
Das betrifft vor allem Michael Osterath, der schon etwas früher als seine Kameraden zum Festplatz abzog, um dort den Aufbau zum "Fischelner Sommerzauber" zu überwachen. Der Jugendtag am Freitag sah hier anstelle des üblichen Rummels eine moderne Konzeption, die voll ins Schwarze getroffen hatte. Feuerwehr und Freizeitzentrum hatten die Anregung der Schützen aufgegriffen und im Schatten von Mariensäule und TAM-Theater ein Spielparadies mit Hüpfburg und mehr errichtet. Die Eltern konnten vom gemütlichen Biergarten rund um die Mariensäule aus ihren Nachwuchs im Auge behalten. "Erst saßen hier etwa 30 Leute und eine halbe Stunde später war der mit einem dekorativen weißen Zaun umgrenzte Biergarten brechend voll", freut sich Kirmesarchitekt Osterath.
Am Abend konnte die Jugend dann ihre eigenen Erfolge feiern. Christopher Schiffer wurde für sein Engagement zum Bunkerprotest mit einem eigens kreierten Jungschützenorden aus 925er Silber geehrt. Er hatte als erster reagiert, als Neubaupläne die starke Jugendabteilung um ihr Schützenfest fürchten ließen.
Auch das Angebot, das seit Samstagnachmittag auf dem Marienplatz installiert wurde, ist erfolgreich. Vom Kletterturm grüßten aus zehn Metern Höhe furchlose Gipfelstürmer, sie konnten einen ganz neuen Blick auf das bunte Treiben werfen. Unten versuchten sich zugleich kleine und auch etwas größere Cowboys im Rodeoreiten. Nur bei den älteren Schützen kam etwas Wehmut auf - die Fischbude wurde ein wenig vermisst. Heute geht es mit dem Dorffest (11 Uhr) und dem Bürger-Schützen-Treff mit Cat Ballou und Casalla ab 14 Uhr weiter. Morgen endet mit dem Königsgalaball (19 Uhr) das Festtreiben rund um den Marienplatz.