Krefeld Fischeln: Jetzt dritte Haltestellen-Variante

Krefeld · Noch in diesem Jahr soll der Umbau der Kölner Straße beginnen, barrierefreie Straßenbahn-Haltestellen inklusive. Doch wo diese Haltestellen entstehen, ist weiter offen. Drei Varianten sind im Gespräch, eine Haltestelle könnte wegfallen.

 Wohin mit der barrierefreien Haltestelle? Die SWK will sie vor dem Rewe-Markt (hinten rechts) bauen. Der Werbering bevorzugt eine Lösung nördlich der Hafelsstraße vorm Rathaus (Turm hinten links im Bild). Die dritte Option, die jetzt geprüft wird, ist die Zusammenlegung zweier Haltestellen mit neuem Standort etwa auf Höhe der Sparkasse.

Wohin mit der barrierefreien Haltestelle? Die SWK will sie vor dem Rewe-Markt (hinten rechts) bauen. Der Werbering bevorzugt eine Lösung nördlich der Hafelsstraße vorm Rathaus (Turm hinten links im Bild). Die dritte Option, die jetzt geprüft wird, ist die Zusammenlegung zweier Haltestellen mit neuem Standort etwa auf Höhe der Sparkasse.

Foto: Thomas Lammertz

In Fischeln wird weiter um die beste Lösung für den Umbau der Straßenbahn-Haltestellen an der Kölner Straße gerungen. In der Sitzung der Bezirksvertretung brachten CDU und SPD jetzt gemeinsam erneut einen Vorschlag ein, den die SPD bereits im März von der SWK prüfen lassen wollte, in der Sitzung aber wieder zurückgezogen hatte: Die Zusammenlegung der Haltestellen Clemensstraße und Rathaus etwa auf Höhe der Sparkasse.

"Aus zwei mach eins" war die griffige Formel, mit der Bezirksvertreter Benedikt Lichtenberg (CDU) den Gedanken auf den Punkt brachte. Bezirksvertreter Hans-Günter Koch (SPD) präzisierte den Vorschlag. Er habe sich an der Kölner Straße umgetan und fände es ideal, für die Einrichtung einer großen Haltestelle Standorte auf der Höhe der Sparkasse zu wählen, stadteinwärts bei einer Linie von der Hausnummer 532 bis zum Döner-Imbiss und stadtauswärts von der Hausnummer 533 bis zur Hausnummer 543.

Die Fraktion der Grünen wandte sich vehement gegen den Wegfall der Haltestelle Clemensstraße. Mit dem barrierefreien Ausbau der Haltestellen erleichtere man vielen Menschen mit Behinderung den Einkauf in Fischeln, erschwere ihn zugleich wieder durch den Wegfall einer Haltestelle. Sowohl Lichtenberg wie auch Koch sahen ihrerseits einen Fußweg von etwa 100 Metern als keine unzumutbare Erschwernis für die Fahrgäste an.

Der Werbering Fischeln hatte am Tag vor der Sitzung des Gremiums einen eigenen Vorschlag eingebracht und vorgeschlagen, die Haltestelle Rathaus - laut SKW-Planung soll diese vor dem Rewe-Markt barrierefrei ausgebaut werden - Richtung Norden vor das Rathaus zu verlegen, um den Bereich am Rewe-Markt zu entlasten und den Wegfall von Parkplätzen zu verhindern. Zum neuen Vorschlag sagt Werbering-Chef Robert Reichling: "Diese Lösung wird vom Werbering Fischeln zwar nicht favorisiert, weil auch dadurch die Parksituation in der Kernzone der Fischelner Geschäftswelt verschlechtert wird. Sie wäre aber auf jeden Fall besser, als die von der SWK vorgesehene Haltestelle auf Höhe von Rewe mit allen bereits dargelegten Nachteilen." Der Werbering Fischeln plädiere dringend dafür, den barrierefreien Ein- und Ausstieg am Bürgersteig vorzusehen und nicht in Richtung Straßenmitte.

Nicht aus den Augen verlieren wollen die Fischelner auch die vom Bürgerverein und Werbering gemeinsam entwickelte Dorfplatz-Idee. Etwa auf Höhe der Volksbank, so der Vorschlag, soll im Zuge des Umbaus ein verkehrsberuhigter Bereich entstehen. "Mit dem Dorfplatz könnte Fischeln in Zeiten knapper Kassen ein Leuchtturmprojekt verwirklichen, das die Kölner Straße und ihren Einzelhandel stärkt", sagte Lichtenberg. Die Verlegung der Haltestellen würde diesen Platz entlasten. Durch den Wegfall einer Straßenbahn-Haltestelle würde der Verkehrsfluss auf der Kölner Straße vor allem in den Stoßzeiten flüssiger.

Bei Enthaltung der Grünen beschloss die Bezirksvertretung schließlich einstimmig, einen Prüfauftrag für diesen Vorschlag an die Verwaltung zu erteilen. "Wir werden uns gemeinsam mit Planern die Situation vor Ort anschauen und analysieren", sagt SWK-Sprecher Dirk Höstermann, der gestern morgen von Bezirksvorsteherin Doris Nottebohm (SPD) über die neue Situation in Kenntnis gesetzt wurde.

Grundsätzlich könne man aber sagen, dass das Zusammenlegen von zwei Haltestellen zu einer einzigen für die Fahrgäste immer unattraktiver sei, weil sie dann weitere Wege hätten. "Zumal die Fahrgäste ja nicht alle direkt an der Kölner Straße wohnen, sondern auch in Seitenstraßen und dann womöglich schon einen Fußweg von mehreren hundert Metern hinter sich haben", erklärt Höstermann.

Außerdem müsse in jedem Fall die Zustimmung der Bezirksregierung eingeholt werden. "Wir können nämlich nicht einfach so beschließen, eine Haltestelle stillzulegen."

(oes)
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