Krefeld Feuerwehr soll in den Traarer Westen

Krefeld · Das 1,5 Hektar umfassende Gelände an der Grundschule Buscher Holzweg soll bebaut werden: Neben einem Neubau für den Löschzug Traar sind dort Einzel-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser, Gewerbe und ein Ärztehaus vorgesehen.

 Blick von der Moerser Landstraße in Richtung Buscher Holzweg: Auf der dortigen Fläche soll unter anderem ein Neubau für die Traarer Feuerwehr entstehen, die zurzeit noch in zu kleinen Gebäuden im Ortskern untergebracht ist. Für eine Realisierung muss aber erst der Bebauungsplan rechtsgültig werden.

Blick von der Moerser Landstraße in Richtung Buscher Holzweg: Auf der dortigen Fläche soll unter anderem ein Neubau für die Traarer Feuerwehr entstehen, die zurzeit noch in zu kleinen Gebäuden im Ortskern untergebracht ist. Für eine Realisierung muss aber erst der Bebauungsplan rechtsgültig werden.

Foto: L. Strücken

Die Planung für eine Bebauung der noch landwirtschaftlich genutzten Fläche an der Ecke Moerser Landstraße und Buscher Holzweg seien noch in einem sehr frühen Stadium, betonte die Verwaltung, als sie die "Angebotsplanung" am Dienstagabend in der zuständigen Bezirksvertretung Ost vorstellte. Dort sollen in Nachbarschaft der Grundschule und der Bezirkssportanlage neben einem neuen Gebäude für den Feuerwehrlöschzug Traar Einzel- und Doppelhäuser, Mehrfamilienhäuser sowie ein Ärztehaus und eine Tiefgarage entstehen. Auch für eine Rettungswache soll dort eine Fläche freigehalten werden.

Für die Feuerwache und das Ärztehaus gebe es konkrete Nutzungsabsichten. Das 1,5 Hektar große Planungsgebiet diene damit sowohl dem Wohnen als auch der Unterbringung von Anlagen für Verwaltungen und Gebäuden für freie Berufe sowie für nicht störende Gewerbebetriebe, heißt es in der Vorlage. Daher soll die Fläche als Mischgebiet ausgewiesen werden. Dadurch soll auch potenziellen Investoren "möglichst breiter Spielraum" eröffnet werden.

Paul Hoffmann (FDP) sieht die Planung grundsätzlich positiv, äußerte aber Bedenken bezüglich der Wohnbebauung wegen der Nähe des Schulhofs und der Sportanlage, auf der auch abends trainiert werde. Durch ein Ärztehaus - wenn es denn Zuspruch aus der Ärzteschaft bekäme - entstünde auch zusätzlicher Verkehr. Wie für die FDP ist auch für die CDU die Planung für einen Neubau der Feuerwehr unstrittig. Ihr Sprecher Gregor Grosche wies ebenfalls auf Diskussionsbedarf bezüglich der Wohnbebauung und die zu erwartende Steigerung des Verkehrsaufkommens hin. Schließlich nahmen die Bezirksvertreter die Vorlage mit einleitendem Beschluss für den Bebauungsplan 803 "mit leichtem Nicken" zur Kenntnis, wie Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel (SPD) formulierte. Bis zur Rechtsgültigkeit können noch gut zwei Jahre vergehen.

Das genannte Plangebiet hat die Mehrheit der CDU immer für den Neubau eines Lebensmittelmarkts befürwortet. Der soll aber nach vorliegender Planung nördlich des Traarer Festplatzes gebaut werden. Angelika Brünsing (CDU) befürchtet, dass auf der dortigen, 2400 Quadratmeter großen Brutto- mit 1600 Quadratmeter Nutzfläche ein großer, wenig ansehnlichen Komplex entstehen könnte, und ließ sich versichern, dass das geplante Baugebiet Wiesenhof mit rund 250 Wohnungen bei der Planung berücksichtigt worden sei. Auch ihr Parteifreund Grosche warnte vor starkem Verkehrsaufkommen und gab zu bedenken, dass dem Wochenmarkt und anderen Geschäften durch die erlaubten 20 Prozent Randsortimente - "zum Beispiel eine Bäckerei, ein Blumenladen und ähnliche Geschäfte" - Konkurrenz entstünde. Merkel hielt dem entgegen, dass Traar ohne den Neubau nicht mehr versorgt wäre, wenn der Lebensmittelmarkt an der Moerser Landstraße, der sich unbedingt vergrößern will, aus wirtschaftlichen Gründen schließen würde.

Liberale und Sozialdemokraten sehen die dortige Planung positiv, zumal das Traarer Zentrum so eine Stabilisierung erfahren würde. "Schauen Sie sich doch die Situation in Oppum oder Verberg an, wo das Fehlen eines Nahversorgers beklagt wird", sagte Joachim C. Heitmann (FDP). Die Bezirksvertreter nahmen den Beschluss zur öffentlichen Auslegung der Planung mehrheitlich - gegen fünf von sechs CDU-Stimmen - positiv zur Kenntnis.

(RP)
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