Krefeld Feuerwache: Auch ohne Alarm viel Aktion

Krefeld · 10.262 Besucher nutzten den Tag der offenen Tür in der neuen Hauptfeuerwache, um das moderne Gebäude zu besichtigen und das ein oder andere aus dem Alltag der Einsatzkräfte selbst auszuprobieren. Dabei sahen sie viel Spannendes und Interessantes.

Viele der Gebäudeteile wurden für den gesamten Tag der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Besucher konnten in die Übungsräume und selbst einmal den beschwerlichen Gang durch den 52 Meter langen Käfig wagen, in dem die Feuerwehrleute normalerweise mit Hilfe einer Nebelmaschine eine Gefahrensituation durchspielen. Schwere Türen oder Bodenluken erschweren dabei den Weg durch das große Gittergestell. "Man kann sich vorstellen, dass dieser Parkour mit unserer schweren Montur und der schlechten Sicht nicht leicht zu bewältigen ist", erzählte einer der Feuerwehrmänner, der auch schon mal in einer echten Gefahrensituation durch solch ein schwieriges Gelände klettern musste.

Auf dem Hof der Wache konnten sich Interessierte an etlichen Ständen der Malteser, des Roten Kreuzes und der Johanniter nach Tipps für Notfallsituationen erkundigen. Ausführlich wurde an einem Dummy erklärt, wie der Wiederbelebungsablauf stattzufinden hat und was zu tun ist, um Leben zu retten.

An einer weiteren Station war ein völlig demoliertes Auto geparkt. Freiwillige konnten dort in eine Feuerwehrmontur steigen und unter Anleitung der Feuerwehrmänner mit Hilfe von gefährlich aussehendem Werkzeug die Scheiben einschlagen, ohne jemanden zu verletzen. Die Aktion sollte simulieren, wie man Verletzte aus einem in einen Unfall verwickelten Fahrzeug retten kann.

Auch beim Feuerlöschen hatten Mutige aus dem Publikum die Chance, in die Rolle eines Feuerwehrmannes zu schlüpfen. Denn der richtige Umgang mit dem Feuerlöscher kann in gefährlichen Situationen überlebenswichtig sein. Auf der Aktionsfläche im Inneren des Hofes wurde schließlich ein Gasbrand aus dem Industriebereich nachgespielt. Das riesige, eiserne Industrierohr fing lichterloh an zu brennen und sieben Auszubildende machten sich daran, das Feuer zu löschen.

Unter genauen Anweisungen des Ausbilders vollführten die jungen Feuerwehrmänner den einstudierten Ablauf einer solchen Löschaktion. "Denn bei der Feuerwehr wird nichts dem Zufall überlassen", betonte der Ausbilder. Der Brand konnte erfolgreich gelöscht werden, auch wenn alle auf die kräftige Unterstützung von oben hätten verzichten können, die in Form eines Regenschauers auf Besucher und Feuerwehrmänner niederprasselte. Auch die große Halle mit den 40 Stellplätzen für Einsatz- und Rettungswagen durfte zum Teil besucht werden, und so flüchteten viele vor dem Regen ins Innere der Feuerwehrwache. Besonders Glückliche hatten durch eine Losaktion die Möglichkeit auf eine Rundfahrt mit einem Feuerwehrauto. Beim Anblick des riesigen Wagens und der leuchtenden Sirenen schlug das ein oder andere Kinderherz höher. Und ließ vielleicht sogar den Traumberuf einen kleinen Schritt näher rücken.

Die neue Feuerwehrwache wurde im März von den 240 Berufsfeuerwehrleuten bezogen und ist mit einer Länge von 140 Metern ein wahrer Koloss. Pluspunkt sind vor allem die neuen Ausbildungsmöglichkeiten, die dafür sorgen, dass Ehrenamtliche und Hauptamtliche nun vor Ort qualifiziert und weitergebildet werden können.

(RP)
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