Katze bei Brand in Krefeld gerettet Katzenschutzbund springt für Murphy ein

Krefeld · Murphy, der bei einem Wohnungsbrand in Krefeld schwer verletzte Kater, erholt sich. Dazu kommt eine weitere erfreuliche Nachricht für die Besitzerin. Der Katzenschutzbund Krefeld übernimmt die Kosten für die Tierarztbehandlung.

 Dieses Bild rührte viele Menschen: Retter Mike Sagebaum hält den schwer verletzten Kater; der Brand ereignete sich am 19. September.

Dieses Bild rührte viele Menschen: Retter Mike Sagebaum hält den schwer verletzten Kater; der Brand ereignete sich am 19. September.

Foto: L.S.

Walter Bruder, Vorsitzender des Katzenschutzbundes Krefeld, hat die Gestalt von Fortuna übernommen. Dank der Zustimmung durch den Vorstand des Katzenschutzbundes kann der Krefelder Gutes tun und zwar für Kathrin Völler. Der Verein übernimmt die Kosten der Tierarztbehandlung von Murphy. "Ich habe in der Rheinischen Post über den Brand und die außergewöhnliche Rettung von Murphy gelesen. Ich habe nicht geglaubt, dass der kleine Kater die Verletzungen überlebt. Konnte dann aber dank der Berichterstattung verfolgen, dass er auf dem Weg der Besserung ist. Ich dachte mir, in Anbetracht der finanziellen Situation der jungen Frau sollte man helfen", sagt Bruder.

 Kathrin Völler mit Kater Murphy. Deutlich sind die Fleischwunden am Kopf des Tieres zu sehen. Auch die Pfoten sind verbunden; die Verbände müssen regelmäßig gewechselt werden.

Kathrin Völler mit Kater Murphy. Deutlich sind die Fleischwunden am Kopf des Tieres zu sehen. Auch die Pfoten sind verbunden; die Verbände müssen regelmäßig gewechselt werden.

Foto: Evers

Als Bruder die junge Frau darüber informierte, konnte sie es nicht glauben. "Frau Völler war tief bewegt und erstaunt, dass es eine solche Hilfsbereitschaft gibt", berichtet Bruder.

Die 23-jährige Krefelderin und ihr dreijähriger Sohn Elias verloren bei einem Wohnungsbrand Hab und Gut und um ein Haar auch ihren Kater Murphy. Dank dem beherzten Eingreifen von Mike Sagebaum, der zufällig mit dem Brand konfrontiert wurde, konnte der kleine Kater gerettet werden. Er überlebte das Inferno schwer verletzt. Eine Krefelder Tierarztpraxis übernahm die Erstversorgung. Mittlerweile ist die junge Frau zu ihrer Mutter nach Kalkar gezogen, wo Murphy weiter behandelt wird.

Die Behandlung ist langwierig und die Kosten der Erstversorgung und die Anschlussbehandlung summieren sich zu einer knapp vierstelligen Summe. Mussten am Anfang noch jeden zweiten Tag seine vier verbrannten Pfoten, die Verbrennungen dritten Grades erlitten, behandelt werden, so ist dies jetzt nur noch jeden dritten Tag nötig. "Wir nehmen die Verbände ab, reinigen die Wunden, tragen eine Spezialsalbe auf und verbinden die Pfoten wieder. Am Anfang mussten wir zusätzlich abgestorbenes Gewebe entfernen", beschreibt die behandelnde Tierärztin Dr. Silke Parras die Vorgehensweise. Murphy lässt alles lieb mit sich machen und ist Parras besonders ans Herz gewachsen.

Mann und Katze gerettet - ein Krefelder Held
5 Bilder

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Der kleine Stubentiger muss allerdings auch noch unters Messer. Zwei Zehen der vorderen linken Pfote und die in Mitleidenschaft gezogene Rutenspitze müssen amputiert werden. Die angesengten Ohren und die weitere Brandstelle am Kopf versorgt indes Kathrin Völler jeden Tag zudem in Eigenregie mit entsprechender Creme. Für die vom Schicksal schwer gebeutelte Krefelderin hat sich dank des Katzenschutzbundes das Schicksalsblatt ein wenig gewendet. Die Sorgen, wie sie die Kosten für die Tierarztbehandlung aufbringen soll, sind ihr genommen worden.

Dass Murphy tierärztlich behandelt und damit sein Leben erhalten werden sollte, stand keine Sekunde zur Diskussion. Er gehört einfach zu der kleinen Familie dazu. "Wir freuen uns, dass wir mit unserem finanziellen Einsatz eine Hilfe leisten können, die wirklich nötig ist. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die junge Frau nicht versichert war und alles verloren hat", sagt Bruder, der mit der Tierarztpraxis in Kalkar in engem Kontakt steht. Aber nicht nur Murphy steht im Focus des Katzenschutzbundes. Die tagtägliche Arbeit läuft weiter. Und dazu gehören Kastrationen von ausgesetzten und wildlebenden Katzen, die Versorgung von Futterstellen und dass Betreuen der Pflegestellen. Aktuell suchen so noch 50 Katzen unterschiedlichen Alters ein neues Zuhause. Extrem war in diesem Jahr der Katzennachwuchs. "Es waren bislang knapp 300 Katzenkinder, um die wir uns gekümmert und die wir größtenteils vermittelt haben", sagt Bruder.

(RP)
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