Krefeld Expertin: Wir sind gefordert gegen sexualisierte Gewalt"

Krefeld · Nach den Vorfällen von Köln meldet sich die Krefelder Gleichstellungsbeauftragte Heike Hinsen.

 Heike Hinsen, Krefelder Gleichstellungsbeauftragte.

Heike Hinsen, Krefelder Gleichstellungsbeauftragte.

Foto: T. L.

Die Krefelder Gleichstellungsbeauftragte Heike Hinsen und ihre Stellvertreterin Silvia Hellfeier verurteilen anlässlich der jüngsten Vorfälle in der Silvesternacht in Köln jegliche sexualisierte Gewalt gegen Frauen auf das Schärfste: Gewalt gegen Frauen in ihren vielfältigen Erscheinungsformen, wie sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen und "häusliche Gewalt" gehören zum traurigen Alltag in Deutschland. Jeden Tag werden Frauen taxiert, angegrapscht, geschlagen, vergewaltigt, auch im öffentlichen Raum. Laut einer repräsentativen Studie des Bundes haben 40 Prozent der Frauen im Erwachsenenleben körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Jede fünfte Frau hat körperliche Übergriffe mit Verletzungen erlitten. Bekannt ist auch, dass Gewalt gegen Frauen alle sozialen Schichten unabhängig vom gesellschaftlichen Status, Bildungsstand, Einkommen und Kultur oder Herkunft betrifft. Dabei geht es weniger um sexuelle Wünsche als vielmehr um die Ausübung von patriarchalischer Macht.

Mit den Vorkommnissen in der Silvesternacht in Köln werde allerdings eine neue Dimension erreicht, so Hinsen. Sexualisierte Gewalt gegen Frauen werde zum Symbol der Nichtachtung demokratischer Staatssysteme und demokratischer Grundrechte. "Wir sind alle gefordert, diesen Völker- und Menschenrechtsverletzungen ungeachtet der Herkunft und Nationalität der Täter entschieden entgegenzutreten." Von Gewalt betroffene Frauen müssten ernst genommen werden und insbesondere die Unterstützung erhalten, die sie wollen. Im Krefelder Netzwerk gegen Gewalt an Frauen und Häusliche Gewalt kooperieren seit vielen Jahren Polizei, die Justizbehörden, die Staatsanwaltschaft, die beiden Sozialdienste katholischer Frauen und Männer, der Weiße Ring, die Frauenberatungsstelle, die Telefonseelsorge, die Krefelder Krisenhilfe, die evangelische und katholische Beratungsstelle, der Kinderschutzbund und die Stadt Krefeld.

Schnelle und professionelle Hilfe bieten an die Fachberatungsstelle "Häusliche Gewalt" unter Telefon 02151 1522057, die Krefelder Krisenhilfe (Telefon 02151 6535253), die Frauenberatungsstelle Krefeld (Telefon 02151 800571) und das Frauen- und Kinderschutzhaus SkF (Telefon 02151 633723).

(RP)
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