Krefeld Erste NRW-Zoospiele: Start in Krefeld

Krefeld · "Hören wie ein Nashorn" oder "Watscheln wie ein Pinguin" hießen die Stationen, an denen Fünftklässler Lebensweisen und -bedingungen von Tieren kennenlernen konnten. 14 Schulklassen erlebten im Zoo lebendigen Biologie-Unterricht.

 Mit einem Tennisball zwischen den Knien vollziehen die Schüler nach, wie sich Pinguine fortbewegen.

Mit einem Tennisball zwischen den Knien vollziehen die Schüler nach, wie sich Pinguine fortbewegen.

Foto: T. Lammertz

Mit verbundenen Augen steht ein Schüler, umringt von seinen Klassenkameraden, vor dem Gehege. "Hören wie ein Nashorn" heißt die Aufgabe für die Fünftklässler. Durch Zurufe und Erklärungen soll er zur Futterstelle geführt werden. "Manche Kinder stellen sich einfach neben den Mitschüler und brüllen ihn an, andere haben aber wirklich gute Tricks, dann geht es ganz schnell", sagt der Zooführer Tim Hornby. Unter dem Thema "Artenvielfalt - Bedeutung, Bedrohung und Schutz" hat der Krefelder als erster unter den zwölf NRW-Zoos an zwei Tagen dieser Woche die Zoo-Jugendspiele veranstaltet. 14 Gymnasien und Realschulen aus Krefeld und Umgebung nahmen daran teil.

"An sieben Stationen soll den Fünftklässlern laut Zoosprecherin Petra Schwinn auf "spielerische Weise Wissen über Natur, Tiere und Naturschutz näher gebracht werden". An Station eins geht es um Artenschutz und die Bedeutung der Artenvielfalt. Die Schüler des Arndt-Gymnasiums sollen hier Tieren ihren Lebensraum zuordnen. "Manchmal ist es schon schwierig", sagt der zehnjährige Daniel. Besonders überrascht sind die Kinder, als ihnen der Zoolehrer erklärt, dass der Luchs nicht in Südamerika, sondern hier in Deutschland lebt. "An dieser Station sind die Aufgaben schon ziemlich anspruchsvoll", sagt Schwinn. "Man merkt, welche Klasse sich vorbereitet hat."

 An Präparaten aus der Tierwelt lernen die Kinder, dass der Mensch von den Tieren manches Nützliche abgucken kann - beispielsweise Schwimmflossen.

An Präparaten aus der Tierwelt lernen die Kinder, dass der Mensch von den Tieren manches Nützliche abgucken kann - beispielsweise Schwimmflossen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Eine ganz andere Herausforderung wartet auf die Schüler an Station zwei: "Pinguinwatscheln" heißt die Aufgabe. Mit einem Tennisball zwischen die Knie geklemmt, versuchen die Schüler, Hindernisse zu überwinden. "Laufen wie ein Pinguin ist wirklich schwer", sagt Nadia vom Ricarda-Huch Gymnasium.

Im Schmetterlingshaus ist das Wissen der Fünftklässler gefragt. Melissa erzählt begeistert: "Wir sollten den Schmetterlingen ihre Namen zuordnen und dann entscheiden, welche Pflanzen wir für die Schmetterlinge im Garten oder in Balkonkästen ziehen können, um ihnen zu helfen."

Station vier führt die Schüler zum Gehege der Spitzmaulnashörner. "Die Kinder beantworten hier Fragen zu den Tieren. Dazu gehört auch die nach dem Namen: Warum hat das Spitzmaulnashorn eine so spitze Oberlippe?", erzählt Zooführer Hornby.

An Station fünf begegnen die Jungen und Mädchen dem Schneeleoparden. "Wir sollten Tiere heraussuchen, die mit dem Schneeleoparden zusammenleben. Das war manchmal wirklich schwer", erzählt Robin. Weiter geht es mit Fragen zum Thema Artenschutz. "Wir haben überlegt, welche Tiere vom Aussterben bedroht sind, und wie man sie schützen kann", erzählt Mira und berichtet auch gleich, dass die Schüler an der letzten Station gemeinsam überlegt haben, was den Gorilla schützt und was ihn gefährden kann. Pantomimisch stellen die Kinder die Verhaltensweisen der Gorillas dar. "Wir haben zum Beispiel gezeigt, dass Gorillas Blätter und Wurzeln essen."

Die Schüler sind von dem Ausflug in den Zoo begeistert: "Das ist wirklich toll. Viel besser als im Biounterricht. Wir lernen hier ganz viele Sachen direkt an den Tieren und sehen sie dabei", sagt Mira. Auch Petra Schwinn ist vom Erfolg der Zoo-Jugendspiele beeindruckt: "Wir sind total überwältigt, die 14 freien Plätze waren sofort ausgebucht." Für das nächste Jahr sind weitere Zoo-Jugendspiele geplant.

(RP)
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