Krefeld Elternhaltestelle für Sandberg gefordert
Krefeld · Es wäre Krefelds erste Elternhaltestelle einer weiterführenden Schule: Der Bürgerverein Oppum schlägt vor, für die Real- und Gesamtschule Oppum eine Hol- und Bringzone einzurichten, um dem Elterntaxi-Verkehrschaos zu begegnen.
Zwei Oppumer Schulen, dasselbe Problem: Morgendlicher Verkehrsinfarkt am Sandberg und an der Thielenstraße, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren. Der Bürgerverein Oppum will nach den Ferien mit einer Initiative für die Einrichtung von zwei so genannten Elternhaltestellen dazu beitragen, die Situation vor der Real- und Gesamtschule und an der Schönwasser-Grundschule zu entschärfen.
Das Projekt "Elternhaltestelle" ist in Krefeld schon einige Male erfolgreich umgesetzt worden, zum Beispiel an der Edith-Stein Schule. Doch bisher nicht an einer weiterführenden Schule. Meist sind es Eltern von Grundschulkindern, die ihre Kinder am liebsten direkt am Schultor absetzen wollen - und mit dem dadurch entstehenden Verkehrschaos gleichzeitig andere Kinder gefährden.
Doch auch an der Real- und Gesamtschule haben Anwohner jüngst ähnliche Szenen beobachtet und fotografiert. "Das Halteverbot wird ignoriert, am Sandberg gibt es morgens lange Staus und kein Durchkommen", erzählt Bürgervereins -Vorsitzender Frank Wübbeling, der obendrein etwas verwundert ist, dass auch älteren Kindern offenbar von ihren Eltern nicht zugetraut wird, alleine zur Schule zu gelangen.
Eine kurze Gehstrecke von den Schulen entfernt sollen Halteplätze für die Eltern-Autos eingerichtet werden, die Kinder dort sicher aussteigen können, um dann die letzten Meter zu Fuß zur Schule zu laufen. Für die Grundschule sei der Hans-Böckler-Platz in der Ortsmitte gut geeignet, für die weiterführenden Schule könnte die Haltestelle auf der Freifläche gegenüber des ehemaligen "Parkhaus" eingerichtet werden, sobald das Bauvorhaben fertig ist. Verkehrsexperten, wie der Leiter der Krefelder Polizei-Verkehrsinspektion Volker Stahl, warnen schon lange davor, dass Kinder, die immer zur Schule gefahren werden, nicht lernen, sich im Verkehr sicher zu bewegen. Dem Oppumer Bürgerverein ist es wichtig, eine "vernünftige Lösung" zu finden und die Situation zu entkrampfen. "Wir wollen mit unserer Initiative nicht erreichen, dass zum Beispiel das Ordnungsamt plötzlich anfängt, Knöllchen zu verteilen. Darüber würden sich alle nur ärgern. Stattdessen hoffen wir, mit unseren Vorschlägen die Probleme gut in den Griff zu bekommen und auf eine Akzeptanz der Elternhaltestellen hinzuwirken." Die beiden Standorte seien ideal geeignet, zum einen, weil jeweils genug Platz für haltende Autos ist, zum anderen, weil der verbleibende Schulweg kurz und ungefährlich ist.
Zunächst soll nun das Gespräch mit Verwaltung, Nachbarn und Schule gesucht werden. "Es ist uns wichtig, dass auch die Eltern ein gutes Gefühl haben, wenn sie ihr Kind zur Schule bringen, aber eben auch gleichzeitig nicht den Verkehr behindern und vor allem andere Kinder gefährden."