Krefeld Elf Ateliers laden zum 41. Kunst-Rundgang

Krefeld · An den kommenden beiden Sonntagen ist "A-Gang". Schwerpunkte sind diesmal Malerei, Keramik und Schmuck.

41 ist kein Jubiläum, aber dennoch eine Zahl, die sich mit Stolz nennen lässt: Zum 41. Mal haben Krefelder Künstler sich zusammengeschlossen, um ihre Kunst beim gemeinsamen Atelier-Rundgang zu präsentieren. Für Sonntag, 8. November, und den folgenden Sonntag, 15. November, laden sie von 11 bis 18 Uhr zum "A-Gang" ein.

"Die offenen Ateliers haben das Verhältnis von Kunst und Stadtraum stark mitgeprägt, da hier unübliche Einblicke möglich werden und Kunst in ungezwungener Atmosphäre an Orten und Plätzen gezeigt wird, wo sie entsteht, und nicht, wo öffentlicher Raum ist", sagt die Designerin Ruth Kirsch. An elf Orten, die über das Stadtgebiet verteilt sind, gibt es hauptsächlich Malerei, Keramik, Objekte und Schmuck von Krefelder Künstlern und ihren Gästen zu entdecken.

Grönkesdyk 9: Mauga Houba- Hausherr, zeigt einen Querschnitt ihrer Malerei und die eigens für den "A 41" aufgelegte Edition "syke bag": Aquarelle auf ungewöhnlichem Grund, die im Sommer auf See zwischen Kiel und Oslo entstanden sind. Ihre Gäste sind Damian Pietrek, Professor an der Kunstakademie Kattowitz, mit einer Auswahl an Zeichnungen sowie die Autorin Uta van Alphen, die am 15. November ab 17.30 Uhr aus ihrem Kinderbuch " Die Abenteuer von Perl" liest.

Kuhleshütte 43: Michael Lauer präsentiert unter dem Titel, "Etwas Neues schaffen!" Arbeiten auf Leinwand, Papier und Holz. Er betrachtet generell seine Arbeiten unter dem Aspekt der Offenheit in Farbwahl und Duktus.

Martinstraße 185: Jarikaturist und Bildschriftler nennt sich Jari Banas. Hier sind seine typisch bunten Leinwandgeschichten zu sehen, aber auch neue Arbeiten zum Thema "Handschrift". Jari ist Finne und dort wird im Herbst 2016 in den Schulen die Schreibschrift abgeschafft. Texte von RoN Schmidt hat Jari auf Leinwandstelen umgesetzt als Protest gegen das Verschwinden handgeschriebener Texte.

Keramikatelier Rheinbabenstraße 183: Karin Habermann, Gefäßkeramik, orientiert sich an traditionellen Formen und Techniken. Ihre klassische Auffassung von gedrehter und aufgebauter Keramik nutzt aber den Freiraum unkonventioneller Glasur-Technik und Materialeinsatz. Dorothee Sprothen-Scheidt stellt aufgebaute wie auch gedrehte Keramik aus. Zu Gast sind die Goldschmiedin Almudena Simon Sanchez aus Düsseldorf und Martin Goppelsröder. Er beschreibt seine Federzeichnungen als "lineare, scheinbar nur locker hingeschriebene Szenen, kurios verfremdeter wahrlich genauer Wirklichkeit".

Widerborst, Rheinbabenstraße 132: Nicky Schwarzbach zeigt in ihrem Atelier Objekte und Collagen unter dem Titel "Wo sich Schränke öffnen und Wände wachsen - oder: Ein Künstlerleben". Als Gast präsentiert die Malerin Eva Roux narrative Bildfolgen angeregt von Mythen, Märchen und Geschichten.

Liesefeld, Rheinbabenstraße 126: In ihrem Atelier stellt Sabine Liesefeld ihre Arbeiten unter dem Titel "Naturblicke Malerei" aus.

Kunstblätter, Ortmannsheide 185: "Flachs & Lachs, Bilder zu beiden Seiten des Deichs" nennt Cristof Legde seine Ausstellung. Der Titel bezieht sich auf den Frühsommer in Zeeland, wenn der Flachs blüht und See und Land die Farbe tauschen.

Feuerfest, Inrather Straße 697a: Rieke Hartwig, Keramikerin, beschäftigt sich mit der Umsetzung von Foto-Impressionen aus der Architektur in das Medium Keramik. Antje Schwittmann-Schops zeigt skurrile keramische Vertreter der Zoologie - wie "Schweinereiter" und die "Krefelder Stadtmusikanten". Als Gast kommt Beate Kratzenstein mit Gefäßobjekten, die von den Formen von Fundstücken inspiriert sind. Aus Garnen und Textilfasern lässt Carolin Lucas ihr "Flamango-Design" entstehen. Anja Rübo befasst sich mit der abstrakten Acrylmalerei.

Die Luisen, Luisenstraße 79: Die Designerin Ruth Kirsch zeigt Gefäßkeramik, gedrehte Kleinserien wie Tassen und Schalen, aber auch Unikate, gebaute kubenförmige Gefäße und figürlich anmutende Dosen. Irma Stieler präsentiert eine Bildreportage unter dem Titel: "anfangen aufzuhören". In der Wand-Raum-Collage setzt sie sich mittels Fotografie, die sie mit plastischen Motiven ergänzt, künstlerisch auseinander. Gastaussteller bei den Luisen sind fünf Mitglieder der Künstlergruppe be mars: Birgit Röhlen, Marita Baums, Anna von Borstel, Renee Tophofen und Stefanie Hohls.

Halbehalbe, Schwertstraße 144: Miriam Houba und Conny Horsthemke setzen ihr Gemeinschaftsprojekt "2 Künstler - ein Kunstwerk" fort. Getrennt gestalten und zusammenfügen: Was die Eine beginnt, vollendet die Andere. Der Reiz liegt in der Verschiedenheit der Künstler und in der Kombination.

Werkstatt, Burgstraße 10: Zum ersten Mal nehmen Christa Riemann, Malerei und Skulpturen, und Andreas Zühlke, Fotografie, als Aussteller im eigenen Atelier am A-Gang teil. Das Organische, Wachsende, Fließende ist Thema der Malerei von Riemann. Sie zeigt Einblicke in das Wesen von Naturimpressionen. Die großformatigen abstrakten Arbeiten, losgelöst vom Bezug zu Naturvorlagen, transportieren vertraute Bewegungen als organische Farbklanggefüge. Als plastische Raumsituation oder als malerisches Gefüge gezoomter Einzelelemente, die als Bodensatz etwa ein Mosaik bilden, legt Andreas Zühlke den Fokus auf die poetischen Qualitäten: Das, was sich das Leben zurückerobert von der menschlichen Einwirkung in Form von Rost, Staub, zusammenfallenden Gebilden oder Überwucherungen, ist ein kleiner Kosmos, dem der Fotograf durch HDR-Technik Plastizität und malerische Qualität verleiht.

Sonntag, 8. und 15. November, 11 bis 18 Uhr, Infos unter www.atelier-ausstellung.de

(RP)
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