Krefeld Ein Startup-Möbelladen wird erwachsen

Krefeld · Johannes und Tanja Dahms geben alten Möbeln mit frischer Farbe ein neues Gesicht. Upcycling nennt sich der hippe Wohntrend. Begonnen hat das junge Ehepaar in einer Garage - jetzt ist Möbelladen Dahms in ein Geschäftslokal gezogen.

 Johannes und Tanja Dahms mit Töchterchen Lana-Cattleya in ihrem Möbelladen an der Philadelphiastraße.

Johannes und Tanja Dahms mit Töchterchen Lana-Cattleya in ihrem Möbelladen an der Philadelphiastraße.

Foto: T. lammertz

In einer Garage hat alles begonnen, jetzt ist der kunterbunte Möbelladen von Johannes und Tanja Dahms erwachsen geworden. Vor rund einem Jahr machte sich das Ehepaar mit einer ungewöhnlichen Idee selbstständig: Sie verpassen ausrangierten Möbeln mit bunter Farbe einen neuen Look, der aber alt wirken soll. "Vintage" oder "Shabby Chic" heißt das auf gut Neudeutsch. Jetzt ist der "Möbelladen Dahms" nach einer Zwischenstation in einem zugigen Lagerraum am Inrath in ein richtiges Ladenlokal umgezogen. An der Philadelphiastraße 171 zwischen Uerdinger- und Cracauer Straße hat das junge Unternehmen nun endlich auch Laufkundschaft.

"Wir setzen mit der Expansion unseres Geschäfts auf ein natürliches Wachstum", sagt Tanja Dahms. "Jetzt profitieren wir davon, dass wir ein Schaufenster haben und spüren eine deutlich bessere Resonanz auf unser Angebot". Mittlerweile umfasst das Geschäft stolze 400 Quadratmeter, die sich auf zwei Etagen einer ehemaligen Autoaufbereitungswerkstatt verteilen. Ein wahres Paradies für Entdecker.

"So findet totgeglaubte Ware wieder ihren Weg zurück in den Wirtschaftskreislauf", beschreibt Johannes Dahms seine Geschäftsphilosophie. Der gelernte Mediengestalter in Bild und Ton ist über Umwege im Gebrauchtmöbelhandel gelandet: "Das hat sich so entwickelt - und ich bin sehr froh darüber".

Aber es finden sich nicht nur Gebrauchtmöbel in dem unkonventionellen Möbelgeschäft, sondern auch einiges an Neuwaren, Deko und vieles mehr. "Da wir verschiedene Quellen haben, durch die wir unsere Waren beziehen, und keine festen Lieferanten, an die wir gebunden sind, können wir die Waren zu attraktiven Preisen anbieten", sagt Dahms.

Seine Frau Tanja beschreibt, wie sie die alten Schätzchen aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt: "Die alten Sachen sind oft in natürlichem Zustand, also ohne dicke Lackschichten und daher gut zu bearbeiten. Sie werden angeschliffen, danach trage ich Kreidefarbe auf, gegebenenfalls auch mehrfarbig, und anschließend wird geschliffen, damit der "Shabby-Chic-" oder Vintage-Look" erreicht wird".

Eigentlich ist Tanja Dahms medizinische Fachangestellte, hat aber schon immer gerne gewerkelt: "Deko und Einrichten war schon lange meine Leidenschaft, und während ich mit unserer Tochter schwanger war, habe ich das gesamte Kinderzimmer gestaltet - und das ist richtig gut gelungen".

Mittlerweile ist ihr die Restaurationstechnik so vertraut, dass sie Ende Mai, Anfang Juni Workshops geben möchte, um ihr Wissen weiter zu geben. "Ich möchte Menschen ermutigen, zu uns zu kommen, um zu lernen, wie man Dinge selber verändern und gestalten kann. Gerade die Kreidefarben bieten sich hierfür an, denn man kann auch ohne große Erfahrung gut mit ihnen umgehen".

(RP)
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