Krefeld Ein Laser für die Augen

Krefeld · Mit moderner Lasertechnik können die Augen so verändert werden, dass Brille oder Kontaktlinsen überflüssig werden. Die Operation ist ein faszinierendes Stück Technik. In Krefeld bietet nun das zweite Institut diesen Eingriff an.

Moderne Lasertechnik macht es möglich: den Traum zu verwirklichen, wieder ohne Brille oder Kontaktlinsen scharf zu sehen. In Krefeld ist nun schon der zweite Anbieter für diese Art Eingriffe präsent: Nach "Augentis" an der Hochstraße hat nun das "Augenzentrum Sehkraft" ein Beratungszentrum an der Angerhausenstraße eröffnet. "Sehkraft"-Gründer Matthias Maus ist Krefelder, Augenarzt seit 1991, seine "Sehkraft"-Zentrale sitzt in Köln. Maus wirbt damit, dass seine Klinik über den zur Zeit weltweit leistungsfähigsten Computer für diese Operationen verfügt.

Die Technik dazu ist ein faszinierendes Stück Hochleistungsmedizin. Vereinfacht gesagt, funktioniert die Operation zur Korrektur von Fehlsichtigkeit so: Im ersten Schritt wird von dem Laser eine etwa 0,1 Millimeter dünne Hornhaut-Lamelle geschaffen, die dann wie ein Buchdeckel hochgeklappt wird. Danach wird die Brechkraft der Hornhaut mit dem Laser so verändert, dass die Fehlsichtigkeit ausgeglichen ist – das Ganze dauert nur wenige Sekunden. Im dritten Schritt wird die Hornhaut-Lamelle wieder "zugeklappt" und bildet eine Art körpereigenes Pflaster.

Die Operation dauert laut Maus nur Minuten; nach vier bis sechs Stunden seien Nachwirkungen wie Brennen oder Fremdkörpergefühl überstanden. Das Prinzip werde seit 20 Jahren angewendet und ist laut Maus sicher und stabil; Spätfolgen für die Hornhaut seien nicht bekannt; in den USA dürften auch Kampfpiloten oder Astronauten nach einer solchen Operation ihren Beruf weiter ausüben.

Behandelt werden können Fehlsichtigkeiten von -12 bis +6 Dioptrien und bei Hornhautverkrümmung bis 8 Dioptrien. Die Kosten müssen privat gezahlt werden. Die Operation kostet für ein Augenpaar 4500 Euro.

Der Eingriff wird durch ausführlichen Gespräche und vor allem ausführliche Messungen vorbereitet; diese Prozedur kann bis zu drei, vier Stunden dauern; die Datenverarbeitung im Hintergrund ist mit das Feinste, was Physik in Verbindung mit Computertechnik zu bieten hat. Gesprächspartner sind Ingenieure für Augenoptik. Maus betont: Auch wenn die Laser-Operation ein seit 20 Jahren angewendetes Routine-Verfahren sei, sei die "persönliche Beratung enorm wichtig, um ein Vertrauensverhältnis zu schaffen. Schließlich vertraut uns der Patient sein Augenlicht an".

Diese Art Laser-Operation wird von Krankenhäusern kaum angeboten. Es rechnet sich nicht, die teure Technik anzuschaffen – wirtschaftlich tragbar sind nur spezialisierte Kliniken wie die von Maus in Köln, die 40 Mitarbeiter hat und pro Jahr einige tausend Patienten behandelt. Laut Maus verfügt sein Unternehmen als einziges Zentrum in Deutschland über den "Highend-Laser Allegretto Wave Concerto", den zur Zeit schnellsten Laser der Welt. Weltweit gebe es nur ein weiteres Zentrum, das auf diesem Niveau arbeitet.

(RP)
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