Krefeld Eberhard Gollner: Der Matisse aus Fischeln

Krefeld · Heute wird der Krefelder Maler 87. Zu seinem Geburtstag zeigt er in einer Ausstellung ab Sonntag "Bilder aus der Umgebung von Fischeln".

 Eberhard Gollner in seinem Atelier, aufgenommen 2007.

Eberhard Gollner in seinem Atelier, aufgenommen 2007.

Foto: TL

Sein Talent ist dem Meister gleich aufgefallen: Als Eberhard Gollner sich nach dem Zweiten Weltkrieg, zu dem er von der Schulbank weg eingezogen worden war, um einen Platz an der Düsseldorfer Kunstakademie bewarb, hat er bei dem Bildhauer Ewald Mataré ziemlichen Eindruck gemacht. "Wo ist der Junge aus Forstwald" rief er - und Gollner war auserwählt unter 200 Bewerbern. Gollner, der Maler, wurde Meisterschüler von Professor Otto Pankok. Solange es seine Gesundheit zuließ, stand er jeden Tag an der Staffelei, gerne auch draußen.

Gollner hat ein Auge für Farben. Das wird sich den Besuchern des Cafés "Max und Moritz", der Kölner Straße 558, ab Sonntag erschließen - in der Geburtstagsausstellung "Bilder aus der Umgebung von Fischeln" (bis 14. Mai). Sein großflächiger Stil wurde oft mit der Malerei von Henri Matisse verglichen. Und Gollner muss sich neben dem großen Namen nicht ducken: Er hatte zahlreiche Ausstellungen. Der frühere Museumsdirektor Paul Wember hat Gollners Malerei mehrfach im Kaiser-Wilhelm-Museum präsentiert. Am 12. Februar 1929 ist Gollner in Chemnitz geboren. Kunst war immer sein Leben. Und die führte ihn auch nach Krefeld. Denn in Weimar wurde Gollner als Sohn eines Intellektuellen, nicht zum Studium zugelassen. Er sollte in den Uranbergbau. Gollner setzte sich in den Westen ab: In Forstwald lebte seine Tante Gretchen Krölls. Der Weg in die Malerei stand ihm nun offen, doch lange hat Gollner das eigene Werk in die zweite Reihe gestellt: Mehr als 30 Jahre lang unterrichtete er Kunst am Fichte-Gymnasium. Und Gollner hat sich immer auch für andere Künstler engagiert: Er war Mitbegründer der Gemeinschaft Krefelder Künstler (GKK). Und auch als Kunsthistoriker hat Gollner einen guten Namen. Seine Publikationen über Georg Muche und Otto Pankok sind Standardwerke.

(RP)
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