Krefeld Due Stagioni - der Audienda-Chor lud in St. Cyriakus zum Mitsingen ein

Krefeld · Der Soroptimist-Club Krefeld hatte geladen, und der Audienda-Chor gab ein Benefiz-Konzert zugunsten der elementaren musischen Erziehung (EMU).

Der Soroptimist-Club Krefeld hatte geladen, und der Audienda-Chor gab sein Programm "Due Stagioni" als Benefiz-Konzert zugunsten der elementaren musischen Erziehung EMU, die von der Musikschule Krefeld betreut und von den Soroptimist-Damen gefördert wird. Da konnte nicht einmal die Top-Fussballbegegnung verhindern, dass die St. Cyriakus-Kirche in Hüls am Samstag prima besucht war.

Chorleiter Pavel Brochin und die Seinen hatten sich diesmal eine für ihre Usancen eher einfache, aber nichts desto weniger reizvolle Auswahl von Frühlings- und Sommerliedern, -motetten und -madrigalen zurechtgelegt. "Sei mir gegrüßt viel tausendmal, holder, holder Frühling" machte den stimmungsvollen Anfang, und im Klangbild des gemischten Audienda-Chors kam das Lied, das von allzu vielen schlechten Männergesangvereinen verhunzt wurde, frisch und kitschfrei daher. Gewollt düster dagegen

"So treiben wir den Winter aus", das ganz plastisch die vorreformatorische Vorstellungswelt des 16. Jahrhunderts ahnen ließ. Wieder lichter und in einem sakral anmutenden Duktus gestaltet dann "O primavera" von Heinrich Schütz, und munter "Der kühle Maien" von Johann Hermann Schein (1586 - 1630).

So abwechslungsreich verlief der ganze Abend, und der Audienda-Chor erfreute in diesen einfachen, klar und kompakt auf den Punkt arrangierten Melodien mit der Reinheit seines Klangs, der Transparenz seiner Struktur und dem ausgefeilten Spiel mit den Stimmgruppen. Brochin schaffte es sogar, das Publikum in zwei eingeschobenen Blöcken zum gemeinsamen Singen von Kanons mit dem Chor zu bewegen. "Es tönen die Lieder" und der "Regenkanon" gelangen besonders überzeugend und verrieten die Freude der Zuhörer am Mitmachen.

Wenn es irgendetwas zu bemängeln gab, dann die allzu ausführlichen Erklärungen Brochins zwischen den Titeln, zumal er das dafür bereitgestellte Mikrofon meist ignorierte. Weitere Highlights im Ablauf waren das silberhell beginnende "Sumer is icumen in" aus dem 13. Jahrhundert, die ausgelassene "Sommermädchenküssetauschelächlebeichte" aus den Federn des Dichters und Kabarettisten Hanns von Gumppenberg (1866 - 1928) und des Komponisten Günther Erdmann (1939 - 1996) sowie ein ironisches Stückchen Pop-Musik aus dem Jahr 1966, nämlich "Sunny Afternoon" von den Kinks - alles ebenso pfiffig vorgetragen wie ausgesucht.

(RP)
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