Krefeld Drei Sieger im Sinfoniekonzert

Krefeld · Die Gewinner des Wettbewerbs "Bühne frei" spielen mit den Niederrheinischen Sinfonikern.

 Generalmusikdirektor Mihkel Kütson (r.) stellt die Debütanten Justus Strickling, Jakob Minkenberg und Erik Breer vor. Links im Bild Oliver Bürkel.

Generalmusikdirektor Mihkel Kütson (r.) stellt die Debütanten Justus Strickling, Jakob Minkenberg und Erik Breer vor. Links im Bild Oliver Bürkel.

Foto: Knappe Joerg

"Diesmal haben wir eine reine Männerrunde", sagte Generalmusikdirektor (GMD) Mihkel Kütson schmunzelnd bei der Präsentation der Sieger des Wettbewerbs "Bühne frei". Er begrüßte zu dieser Vorstellung auch Oliver Bürkel, Geschäftführer des Autohauses Waldhausen und Bürkel, das den die musizierende Jugend fördert.

Der Akkordeonist Justus Strickling (17), der Schlagzeuger Jakob Minkenberg(16) und der Pianist Erik Breer (15) sind diesmal die Gewinner. Beim letzten Sinfoniekonzert dieser Saison werden sie sich am Dienstag, 28. Juni, dem Krefelder Publikum vorstellen. Strickling wird aus dem "Märchen" des Tschechen Václav Trojan (1907-1983) vier Sätze spielen, Jakob Minkenberg präsentiert das "Allegro vivace" aus dem Schlagzeugkonzert von Bertold Hummel (1925-2002), und Erik Breer wird gar das gesamte erste Klavierkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy zu Gehör bringen. Alle drei Werke werden begleitet von den Niederrheinischen Sinfonikern unter GMD Kütson.

Zwei der drei jungen Musiker wirken äußerst entspannt und in keiner Weise vom Musizieren gestresst. Jakob, der seit zehn Jahren bei Ralf Baumann - Mitglied der Niederrheinischen Sinfoniker - Unterricht hat, spielt am liebsten in Bands ("wegen der Gemeinschaft"), auch das Musizieren in der anspruchsvollen, schon mit Preisen bedachten Percussionformation "Schlagfertig", die von Robert Hurasky geleitet wird, macht ihm viel Freude. Er und sein ebenfalls schlagzeugspielender Bruder haben zu Hause einen abgetrennten Übebereich, damit sie niemanden stören. Vier Pauken, zwei Schlagzeuge und weiteres Schlagwerk nennen sie ihr Eigen. Ob der Schüler der zehnten Klasse des Gymnasiums Hückelhoven Berufsmusiker werden möchte, steht noch in den Sternen.

Ebenso locker wie Jakob und nicht mit allzu viel Üben belastet, gestaltet auch Justus sein Musikerdasein, das dennoch bereits von zahlreichen Konzerten und Wettbewerbserfolgen geprägt ist. Der Schüler von Marko Kassl, der die elfte Klasse des Stiftisch-Humanistischen Gymnasiums in Mönchengladbach besucht, geht in seiner Freizeit gerne ins Theater und beschäftigt sich mit Flugsimulation. "Ob ich Berufsmusiker oder Pilot werde - das überlege ich mir noch", erklärt er.

Sehr viel ernster und fast schon erwachsen wirkt Erik, der Jüngste der Drei. Er übt mindestens zwei, möglichst aber vier Stunden am Tag und kann das "ohne Mühe" mit den schulischen Anforderungen am Neusser Nelly-Sachs-Gymnasium in Einklang bringen, sagt er. Nach zunächst privatem Unterricht ist Eric seit drei Jahren Jungstudent bei Professor J.A. Scherrer an der Kölner Musikhochschule. Inzwischen hat er in den Nebenfächern Tonsatz und Gehörbildung sogar schon seinen Bachelor abgelegt, und das Verzeichnis seiner Preise ist ebenso achtunggebietend wie die Liste der bereits von ihm studierten Werke. Für Freizeitaktivitäten bleibt dem Stipendiaten der Deutschen Stiftung Musikleben nur wenig Zeit. "Aber ich programmiere gerne, und ich freue mich, wenn ich Streicher oder Bläser begleiten kann", setzt der erstaunlich reif, aber dennoch nicht verspannt erscheinende Pianist hinzu.

Konzert Dienstag, 28. Juni, 20 Uhr, im Seidenweberhaus

(RP)
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