Krefeld Die zehn gefährlichsten Tiere im Zoo

Krefeld · Zum Glück sind sie im Krefelder Zoo hinter Gittern - von manchen Tieren ahnt man nicht, dass sie gefährlich sein können.

Die zehn gefährlichsten Tiere im Krefelder Zoo
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Foto: Krefelder Zoo

Tierpfleger kennen ihre Pappenheimer. Schon in der Ausbildung lernen sie, welche Zootiere dem Menschen gefährlich werden können. Dieses Wissen, Berufserfahrung und stete Aufmerksamkeit bei der täglichen Arbeit sind ihre Lebensversicherung für den Umgang mit den Wildtieren im Zoo.

So hat Alpaka-Hengst Simon ein ausgeprägtes Macho-Gehabe, was seine Weibchen und sein Revier betrifft. Fallen ihm Besuchern unangenehm auf, kommt es nicht selten vor, dass der Hengst sein Gegenüber kräftig anspuckt. Da es sich bei der Flüssigkeit um Magensäure handelt, sind die betroffenen Kleidungsstücke meist nicht mehr zu gebrauchen und müssen entsorgt werden. Auch viele Zoo-Mitarbeiter haben schon so ihre Erfahrungen mit dem Temperament des Südamerikaners gemacht. Unschön, aber nicht gefährlich.

Anders sieht es jedoch aus, wenn Tierpfleger es mit männlichen Tieren anderer Arten zu tun bekommen - beispielsweise mit Elefanten. Bullen sind nur unter strengen Auflagen zu halten und können für Menschen extrem gefährlich werden. "Auch wenn wir in Krefeld nur zwei Elefanten-Kühe haben, zählen sie bei uns trotzdem zu den sehr gefährlichen Tieren. Die Tierpfleger halten Abstand zu Rhena und Mumptas Mahal und versorgen sie immer mit einer schützenden Absperrung zwischen ihnen und den Tieren. Das funktioniert sehr gut und ist für die Tiere deutlich entspannter", sagt Zoo-Sprecherin Petra Schwinn.

Unfälle mit Elefanten gibt es immer wieder. Deswegen hatte der Krefelder Zoo Ende 2009 seine Haltung umgestellt und auch von den zuvor üblichen Vorführungen Abstand genommen. "Eine artgerechte und moderne Haltung berücksichtigt auch immer die Sicherheitsaspekte. Durch den Umbau der Anlage haben wir den Elefanten mehr Freiraum ermöglicht und die Sicherheit für die Tierpfleger erhöht", erklärt die Biologin.

Ein beeindruckendes Gebiss haben Schimpansen. Wer sich mit den temperamentvollen Primaten anlegt, zieht schnell den Kürzeren. Selbst von an Menschen gewöhnten Tieren ist bekannt, dass sie aggressiv wurden und ihre Besitzer oder deren Bekannte gefährlich verletzten. Im Krefelder Zoo gelten deswegen auch im Affenhaus besondere Sicherheitsvorkehrungen. "Die Tierpfleger gehen nur dann ins Gehege, wenn die Affen vorher ausgesperrt wurden", erklärt Schwinn.

Bei allen gefährlichen Tierarten, zu denen auch Krefelds Großkatzen, die Nashörner, aber auch die Grüne Anakonda zählen, gilt: Zootiere sind keine Schmusetiere. Nur mit dem nötigen Respekt nehmen die Pfleger Kontakt zu diesen Tieren auf, streicheln kurz über das imposante Horn von Nashorn-Kuh Nane oder reichen Orang-Utan-Weibchen Lea vorsichtig einen Leckerbissen durch die Gitterstäbe. "Es sind und bleiben wilde Tiere, auch wenn die Pfleger noch so eine gute Beziehung zu ihren Schützlingen haben. Das wurde früher noch nicht so streng gesehen, gerade bei den Menschenaffen, die gerne auch mal in den Arm genommen wurden. Aber heute gehen Sicherheit und das Wohl der Tiere immer vor", betont die Zoo-Sprecherin.

Die strenge Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zeigt Wirkung. Erfreulicherweise blieb der Krefelder Zoo in den vergangenen Jahren von schweren Unfällen verschont. Was für die Tierpfleger gilt, sollte auch für die Besucher selbstverständlich sein. Denn auch die gemütlich aussehenden Trampeltiere können gefährlich werden.

Petra Schwinn: "Es sollte sich von selbst verstehen, dass kein Besucher die Anlage der Trampeltiere betritt oder die Hand zwischen irgendwelche Gitterstäbe steckt. Leider sind nicht alle Besucher so vernünftig. Aber eins ist klar: Auch ein süßer Fischotter kann beißen. Und das tut weh."

(RP)
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