Krefeld Die Stadt schützt Eichen vor gefährlichen Prozessionsspinnern

Krefeld · Im gesamten Stadtgebiet werden jetzt wieder die Eichenbestände behandelt, um die Ausbreitung der Eichenprozessionsspinner (EPS) einzuschränken. Bäume in Grünanlagen, an Straßen, Schulen, Spielplätzen, Kleingärten und Friedhöfen werden prophylaktisch behandelt. Die Arbeiten werden noch rund drei Wochen dauern. Anfänglich hat es Vorkommen in den westlichen Stadtteilen, im Hülser Bruch und am Elfrather See gegeben. Zwischenzeitlich ist der EPS in ganz Krefeld "heimisch" geworden.

Mit einer Hubarbeitsbühne und einer Hochdruckspritze wird der Bazillus thuringiensis in den äußeren Kronenbereich der Eichen ausgebracht. Über die Fraßtätigkeit nehmen die Raupenlarven den Bazillus auf, der die Raupen in ihrer Weiterentwicklung behindert. Dadurch kann die Bildung gefährlicher Gespinstnester verhindert werden. Für Menschen und Tiere ist die Behandlung der Eichen unbedenklich.

Der Fachbereich Grünflächen bittet um Hinweise unter der Rufnummer 02151 864402, wenn an Straßen- oder Parkbäumen die typischen Prozessionen oder Gespinstnester beobachtet werden. Häufig wird der EPS mit Raupen der Gespinstmotte verwechselt, die in vielen Gehölzen anzutreffen sind. Diese fallen durch die dichten, weißen Netze besonders auf, sind aber ungefährlich. Der Eichenprozessionsspinner legt an jungen Zweigen seine Eier ab. Er ernährt sich vorwiegend von den Blättern der Eichen. Durch die mehrmalige Häutung der Raupen bleiben die Hüllen mit den Haaren in den Gespinstnestern. Bis zu 200 Meter weit können die Raupenhaare durch den Wind getragen werden. Bei Kontakt mit den Haaren kann es bei Menschen zu gesundheitlichen Beschwerden kommen: juckende, entzündliche Hautreaktionen und Bläschen. Gelangen die Haare der Raupen in die Augen, kann es zu Bindehautentzündungen kommen, das Einatmen der mit dem Nesselgift Thaumetopoein behafteten Haare kann in seltenen Fällen asthmatische Beschwerden hervorrufen.

Der Kontakt mit den Raupen und den Gespinstnestern sollte unter allen Umständen vermieden werden. Deshalb bittet die Krefelder Stadtverwaltung darum, Absperrungen und Hinweisschilder zu beachten.

(RP)
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