Neue Reihe Warum Krefeld? Die Mikro Spezialisten

Krefeld · Die Ingenieure von Microtrac messen Dinge, die winzig klein sind - und ermöglichen so die Überwachung zahlreicher industrieller Produktionsprozesse.

 Hightech zum Messen: Durch den Trichter links kommt das zu vermessende Material. Die Partikel werden vereinzelt und gelangen so über die Rinne in den zweiten Trichter rechts unten, wo sie in eine Maschine fallen; dort werden sie dreidimensional präzise dokumentiert und gemessen.

Hightech zum Messen: Durch den Trichter links kommt das zu vermessende Material. Die Partikel werden vereinzelt und gelangen so über die Rinne in den zweiten Trichter rechts unten, wo sie in eine Maschine fallen; dort werden sie dreidimensional präzise dokumentiert und gemessen.

Foto: RP-Fotos (2) Lothar Strücken

Süden Zum Beispiel Zucker für den Kaffee: Ist er zu fein, bleibt er oben auf der Flüssigkeit liegen; ist er zu grob, dauert es zu lange, bis er sich auflöst. Zu gutem Zucker, der den Ansprüchen von uns Kaffeetrinkern genügt, gehört daher unbedingt exakt die richtige Größe von Milliarden von Zuckerkörnern. Dafür, dass sie stimmt, sorgt unter anderem die Microtrac Deutschland GmbH, die seit diesem Jahr auf dem Campus Fichtenhain mit einer Niederlassung vertreten ist. "Wir überwachen den Produktionsprozess und sorgen so mit dafür, dass der Zucker am Ende so in der Tüte landet, wie er sein muss", sagt Robert Waggeling, Chef der Krefelder Niederlassung.

 Robert Waggeling, Chef der Krefelder Niederlassung, vor Skizzen, in denen Lösungen für Messaufgaben diskutiert und erarbeitet werden.

Robert Waggeling, Chef der Krefelder Niederlassung, vor Skizzen, in denen Lösungen für Messaufgaben diskutiert und erarbeitet werden.

Foto: Nein

Er ist umgeben von Geräten, die für den Unbedarften eine reizvolle Mischung aus Hightech und klassischer Mechanik ausstrahlen: Da sind Trichter und Trichterchen, einerseits, und andererseits Technikkörper, die die Autorität von Mini-U-Booten ausstrahlen und denen anzusehen ist, dass es in ihnen um Nanometer geht.

So werden etwa Granulate in 3-D-Aufnahmen überwacht, wobei die Granulatkörner Stück für Stück präzise in wenigen Minuten vermessen werden. Erstes Kunststück ist die Vereinzelung der Körner - daher sind Trichter in allen Größen ein wichtiges Element der Messgeräte.

So überwachen die Geräte von Microtrac Produktionsprozesse und geben Auskunft darüber, ob Körner die richtige Größe und Form, Emulsionen die richtige Tröpfchengröße, Flüssigkeiten die richtige Dichte haben. Vom Tintenstrahldrucker bis zur Düngemittelfabrik: Alle brauchen permanent präzise Messdaten, ob das, was sie da gerade herstellen, die richtige Konsistenz hat. Microtrac kann das - als einer von vier, fünf marktführenden Firmen weltweit. Die Microtrac-Zentrale liegt in den USA, in York (Pennsylvania), daneben gibt es Niederlassungen in Tokyo, Norwegen und eben Krefeld. Krefeld ist für den Bereich EMA zuständig, heißt: für Europa, den Mittleren Osten und Afrika. Die Entscheidung für Krefeld ist zum einen auf die Verkehrsgunst der Lage, aber auch auf das besondere Ambiente des Campus Fichtenhain zurückzuführen. "Als Microtrac-Präsident Paul Cloake das erste Mal hier war, war er sofort verliebt in den Campus", berichtet Waggeling. Die charaktervolle Backsteinästhetik hat auch Microtrac-Vizepräsident Paul Cannon beeindruckt, als er zur Einweihungsfeier Gast in Krefeld war. Dennoch: Ohne die Verkehrsgunst wäre Krefeld nicht zum Zuge gekommen: "Da wir regelmäßig internationale Kunden im Hause begrüßen und selbst international unterwegs sind, ist die Nähe zum Düsseldorfer Flughafen ein Traum", sagt Waggeling.

Die Spezialisten der "Partikelmesstechnik" sind ein erlesener Club: Fünf Leute arbeiten in Krefeld, in den USA hat Microtrac knapp 60 Mitarbeiter, weltweit sind rund 200 Leute für Microtrac im Einsatz. Sie alle garantieren Hightech, ohne die kein industrieller Prozess im großen Stil denkbar ist. Krefeld gehört seit diesem Jahr dazu.

(RP)
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