Krefeld "Die Behörden führen derzeit Kontrollen in Geschäften durch"

Aus nordrhein-westfälischer Produktion wurden bisher keine belasteten Eier im Handel gefunden.

Die Suche nach belasteten Fipronil-Eiern geht weiter. "Die Umweltbehörden des Landes führen derzeit stichprobenartig Kontrollen in Geschäften durch", sagte gestern Christiane Kunzel von der Verbraucherzentrale gegenüber unserer Redaktion. Seit Montag fahndet auch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Krefeld nach belasteten Eiern. Damit stehen in NRW jetzt mehr Kapazitäten für die umfangreichen Proben zur Verfügung.

Aus nordrhein-westfälischer Produktion wurden bisher keine belasteten Eier gefunden. Die bekannten mit Fipronil belasteten Chargen stammen aus den Niederlanden. Listen mit den Stempelnummern hat das Umweltministerium im Internet veröffentlicht. Verbraucher sollten belastete Eier dem Handel zurückgeben oder mit dem Restmüll entsorgen, empfiehlt das Ministerium.

Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist der Eier-Skandal noch nicht vorbei. Es könne keine Entwarnung gegeben werden, dass alle Kontaminierungen und Lieferwege der belasteten Eier lückenlos aufgeklärt seien. Jetzt geht es für das Ministerium darum, auch verarbeitete Produkte zu untersuchen: Was ist in Nudeln, Mayonnaise, Eiersalat?

Zwar sind die von Fipronil-Eiern und -Produkten ausgehenden Gefahren für Verbraucher aus Expertensicht bei den bisher gemessenen Konzentrationen überschaubar, so Verbraucherschützerin Kunzel. In hohen Dosen kann Fipronil für Menschen aber gefährlich sein - in Experimenten mit Ratten schädigte die Substanz nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) das Nervensystem und die Leber.

Laut Umweltbundesamt ist Fipronil als Gefahrstoff eingestuft: "Der Wirkstoff ist giftig beim Einatmen, bei Hautkontakt und Verschlucken und führt zur Schädigung von Organen."

(jon)
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