Krefeld Der Stautenhof: Eier von glücklichen Hühnern

Krefeld · 10.000 Eier, die die 2400 Hennen legen, verkauft Familie Leiders in der Osterwoche. Lamm und Weidehähnchen sind ebenfalls gefragt.

 Christoph und Beate Leiders führen den Hof, auf dem neben 2400 Hennen viele andere Tiere leben.

Christoph und Beate Leiders führen den Hof, auf dem neben 2400 Hennen viele andere Tiere leben.

Foto: Kaiser

Sie pieken und sie scharren, sie laufen hin und her, und wenn die Sonne zu heiß oder der Wind zu kalt sind, dann verschwinden sie ins Innere der mobilen Legestation und lassen sich im Stroh nieder. Die 2400 Hennen, die auf dem Stautenhof leben, und ihre Hähne haben alle Freiheiten, die ein Huhn sich nur wünschen kann. "Je 800 Hühner leben auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern und teilen sich eine mobile Lege-Station", sagt Öko-Bauer Christoph Leiders. Drei mobile Lege-Stationen gibt es. Alle zwei Wochen werden die Stationen verschoben und das Feld neu abgesteckt, so dass die Tiere immer frisches Gras haben.

Aber nicht nur die Hühner, auch die anderen Tiere auf dem Stautenhof in Anrath haben ein gutes Leben, seit die Familie Leiders vor fast 20 Jahren auf ökologischen Landbau und artgerechte Tierhaltung umgestellt hat. "Und wir haben uns entschlossen, die Produkte auch in Direkt-Vermarktung hier auf dem Hof zu verkaufen", erzählt Beate Leiders. Nach und nach wurde der Hofladen erweitert. Heute gibt es eine Metzgerei, in der Fleisch und Wurst verkauft werden, die in der hofeigenen Schlachterei hergestellt wurden. Auch eine Bäckerei mit Holzbackofen und ein Bistro mit Mittagstisch gehören zum Angebot. Sehr gefragt sind zurzeit die Weidehähnchen. Kurz nach dem Schlüpfen kommen die kleinen, flauschigen Wesen zu den Leiders'. Dort werden sie zunächst im Kükenring mit Wasser, Futter und ganz viel Wärme versorgt, bevor sie sich im gesamten Stall aufhalten können. "Nach sechs Wochen ziehen sie in den mobilen Hähnchenstall auf der Weide", sagt Theresa Leiders, älteste Tochter des Hofs und studierte Agrarbetriebswirtin. Auf der Wiese können sie Gras fressen, die Sonne genießen und im Staub baden. "Weil die Rasse langsam wächst, ist das Fleisch von besonders guter Qualität", sagt Leiders.

Und auch das Schweinefleisch stammt aus eigener Aufzucht. "Wir haben 60 Muttersauen, deren Ferkel wir mästen", erklärt der Chef. 350 Mastschweine werden bei auf dem Hof aufgezogen, geschlachtet und zu Fleisch- und Wurstwaren verarbeitet.

Dass die Schweine auf Stroh gehalten werden, genügend Platz haben und über einen Auslauf ins Freie gelangen, versteht sich von selbst. Die Ferkel bleiben nach der Geburt sieben Wochen bei den Muttersauen in einem Gruppenstall mit anderen Ferkeln. Auf einer Fläche von 48 Hektar baut die Familie außerdem Kartoffeln, Getreide, Mais, Kleegras und Ackerbohnen an. Während die Kartoffeln im Hofladen verkauft werden, wird aus den Erträgen der anderen Erzeugnisse das Futter für die Tiere gemischt. "Das Besondere ist der geschlossene Kreislauf", erklärt Leiders. Angefangen bei der Futterherstellung und der Aufzucht, über die Schlachtung der Tiere und die Herstellung der Waren, bis zum Verkauf geschieht alles auf dem Hof. Auch deshalb haben die Leiders' 2014 den Förderpreis "Ökologischer Landbau" gewonnen.

(RP)
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