Krefeld Der Neue bei der Bürgerstiftung

Krefeld · Seit zwei Jahren engagiert sich Jochen Rausch bei der Bürgerstiftung. Als neuer ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender will der 44-Jährige vor allem auch junge Leute aktivieren und die Stiftung in den sozialen Netzen präsenter machen.

 "Wer Initiative mitbringt, hat gute Chancen, sich mit 500 Euro von der Bürgerstiftung sponsern zu lassen", sagt Jochen Rausch.

"Wer Initiative mitbringt, hat gute Chancen, sich mit 500 Euro von der Bürgerstiftung sponsern zu lassen", sagt Jochen Rausch.

Foto: T. Lammertz

Jochen Rausch, 44 Jahre alt, IT-Spezialist, selbstständiger Unternehmensberater und Coach, Ehemann und Vater, ist, wie berichtet, der neue Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Krefeld. Für ihn, Teamplayer und Handballer aus Leidenschaft, eine runde Sache: "Denn der Spaß liegt in der Mannschaft." Rausch ist jemand, der Herausforderungen annimmt, machen will, gestalten kann, der als Selbstständiger zwar wenig Zeit hat, aber sich diese zumindest frei einteilen kann. "So kann ich für die Stiftung durchaus auch mal tagsüber Termine wahrnehmen", sagt er.

Vor zwei Jahren hat er angefangen, sich für die Bürgerstiftung ehrenamtlich zu engagieren. Sein erstes Projekt hat Rausch damals gleich mitgebracht: Jugendlichen beizubringen, wie man sich in Bewerbungsgesprächen richtig präsentiert - und eben nicht "nur" bewirbt. "Für mich war es überraschend, dass einige Schulen, denen ich die Teilnahme angeboten hatte, abgewinkt haben: Zu wenig Zeit im Schulalltag, hieß es."

Im letzten Jahr dann ein weiteres Projekt im Bildungsbereich: Jochen Rausch nutzte seine Kontakte aus dem IT-Bereich und verhalf der städtischen Christopherus-Schule, die im Helios-Klinikum langzeiterkrankte Kinder am Krankenbett unterrichtet, zu modernem Equipment. "Das war schon eine tolle Geschichte, ein schönes Geben und Nehmen. Damals hat mich der Bürgerstiftungs-Bazillus so richtig erwischt", erzählt der neue Vorsitzende.

Ehrenamt, sagt er, bedeute für ihn eben nicht, sich in ein Gremium wählen zu lassen, sich um einen großen Tisch zu versammeln und dann zu sagen, "Ich arbeite ehrenamtlich". Ehrenamt nach seinem Geschmack ist, Ideen mitzubringen und Dinge anzupacken und umzusetzen. Und dabei, so wünscht Rausch sich das, könnte die Bürgerstiftung Krefeld Partner sein. "Wir sind nämlich eben keine abgehobene Interessengemeinschaft. Wir wollen den Bürger dazu ermutigen, Sachen selbst in die Hand zu nehmen."

Absolut denkbar sei er, dass die Stiftung Projektideen, die an sie herangetragen werden, finanziell unterstützt. "Das können auch kleine Sachen sein. Derzeit läuft ein Kunst-Kursus für Integrations-Kinder, total schöne Sache, die nicht viel kostet." Oft fehle es einfach an Initiative und 500 Euro. Wer Initiative mitbringt, hat gute Chancen, sich die 500 Euro von der Bürgerstiftung sponsern zu lassen. "Mit den in der Satzung festgeschriebenen Stiftungszwecken können wir so viele Themen abdecken", erklärt Rausch.

Die Bürgerstiftung Krefeld sei "eine Spielwiese für diejenigen, die Krefeld schöner machen wollen". "Ich wünsche mir vor allem auch, dass junge Leute aktiv werden", sagt Rausch. Er möchte Schülergruppen, die eine tolle Idee, ein "Herzensprojekt" haben, ermuntern, sich mit der Bürgerstiftung in Kontakt zu setzen. "Denn die Projekte", sagt Rausch, "fliegen einem nicht zu. Das treibt mich schon um."

Rausch will die Bürgerstiftung, wie er sagt, aus ihrem "Schattendasein" herausführen. Dazu will er mit der Stiftung mehr in den sozialen Netzwerken präsent sein. "Eine Agentur können wir uns natürlich nicht leisten, aber vielleicht gibt es ja da draußen jemanden, der sich ehrenamtlich der Sache annehmen würde."

Zwölf Jahre hatte Markus Prehn als Vorsitzender die Geschicke des Stiftungs-Vorstandes geleitet, nun musste er satzungsgemäß den Weg frei machen.

Die Bürgerstiftung Krefeld widmet sich besonders der Bildung und Förderung von Kindern und Jugendlichen sowie generationsübergreifenden Projekten. Die Bürgerstiftung Krefeld arbeitet ehrenamtlich und ist politisch und konfessionell unabhängig.

Für das aktuelle Projekt "Sprachreisen" können sich Jugendliche, die einen Auslandsaufenthalt planen, übrigens noch bis morgen für ein Stipendium bewerben. Mehr Infos und Kontakt unter "www.buergerstifung-krefeld.net".

(RP)
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