Krefeld Das neue Zuhause des TSV Bockum

Krefeld · Der Verein hat die Anlage in Erbpacht übernommen und anstelle der Stadt 350.000 Euro für die Sanierung ausgegeben.

 Das elegante Gebäude auf der Bezirkssportanlage am Bockumer Prozessionsweg in der Abenddämmerung.

Das elegante Gebäude auf der Bezirkssportanlage am Bockumer Prozessionsweg in der Abenddämmerung.

Foto: Thomas Lammertz

Jetzt hat der TSV Bockum, der mit 1109 Mitgliedern zu den größeren Krefelder Sportvereinen zählt, endlich ein Heim zum Vorzeigen. Entsprechend stolz stellte Vize-Vorsitzender Michael Zecha den Mitgliedern des Sportausschusses das repräsentative Vereinsheim am Prozessionsweg vor. Das neue Gebäude ergänzt den alten Teil der Bezirkssportanlage und wertet ihn deutlich auf - zumal der Verein für die Stadt Krefeld Sanierungskosten in Höhe von 350.000 Euro übernommen hat. Dafür wurde dem TSV ein Erbpachtvertrag angeboten, der ihn zum "Quasi-Eigentümer" der Anlage macht. Positiv für die Stadt: Sie ist in den nächsten 50 Jahren von allen anfallenden Kosten befreit.

 Helle, freundliche Büroräume - das Foto zeigt den ansprechend gestalteten Empfangsbereich mit dem Vize-Vorsitzenden Jochem Krebs.

Helle, freundliche Büroräume - das Foto zeigt den ansprechend gestalteten Empfangsbereich mit dem Vize-Vorsitzenden Jochem Krebs.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Im neuen Vereinsheim gibt es nicht nur einen großzügigen Empfangsbereich, sondern auch modern eingerichtete Büroräume, einen Besprechungsraum und einen Gastrobereich. Insgesamt investierte der TSV gut eine Millionen Euro.

"Das neue Vereinsheim ist das Herz des TSV und bietet endlich genügend Platz für die Organisation der vielfältigen Vereinsaktivitäten", sagt Schatzmeister Manfred Bellinghofen. Allein drei Angestellte kümmern sich ausschließlich um den korrekten Ablauf der Ganztagsbetreuung, die der TSV Bockum an sieben Schulen übernommen hat. "Wir setzen 100 eigene Mitarbeiter im Offenen Ganztag ein und betreuen insgesamt 1400 Kinder an sechs Grundschulen und einem Gymnasium." Viele Kinder, die so den TSV kennenlernen, wollen schon bald Mitglied werden, wie die stetig steigenden Anmeldezahlen zeigen. Vorerst ist damit Schluss. "Ein großes Vereinsheim und sanierte Kabinen reichen nicht, um allen Mannschaften gerecht werden zu können. Was uns fehlt, sind moderne Trainingsplätze, die einem expandierenden Sportverein gerecht werden. Das ist unsere nächste Aufgabe", sagt Vize-Vorsitzender Zecha.

Zurzeit sind der vorhandene, 40 Jahre alte Tennen- und der Rasenplatz oft in einem traurigen Zustand. Bei Regenwetter droht Überschwemmung, fehlendes Flutlicht schränkt die Nutzung weiter ein. "Wir haben 687 Kicker in 27 Mannschaften. 16 Mannschaften können auf zwei Plätzen gut trainieren. Um das Training aktuell gewährleisten zu können, müssen wir die Plätze jedoch vierteln. Mehr geht derzeit einfach nicht", erklärt Zecha den Aufnahmestopp im Kinderbereich.

Kurzfristig geplant ist deshalb, den Tennenplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Der Naturrasen soll durch eingeflochtenen Kunstrasen zu einem Hybridrasen werden, der deutlich strapazierfähiger ist. Zukunftsmusik ist ein drittes Spielfeld, das geschaffen werden soll, indem der großzügig bemessene Rasenplatz erweitert und in zwei Felder aufgeteilt wird.

Durch geschickte Aufteilung hat der Verein auch im Kabinenbereich Platz geschaffen und aus zwei Umkleideräumen vier gemacht, inklusive Duschen. Die Kernsanierung der alten Bezirkssportanlage, zu der auch eine neue Heizanlage für 100.000 Euro gehörte, war dringend nötig, wie Zecha erläutert: "Vorher konnten wir die Tauben im Vorbeifliegen grillen. Wir haben die Heizkosten zum Fenster rausgepulvert."

Moderne Technik macht die Arbeit im Vereinsheim angenehm. Dazu zählt ein Drucker, der bis zum A1-Format alles abbilden kann. Schatzmeister Bellinghofen: "Wir drucken für Sport-Veranstaltungen und Schulen. Früher wurden diese Aufträge extern vergeben. Jetzt können wir das selber machen."

(RP)
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