Krefeld Daniel Wirtz: Hardrocker rührt Fans zu Tränen

Krefeld · Beim Konzert in der ausverkauften Kufa zeigte der Sänger mit dem steilen Karriereaufwärtstrend seine gefühlvolle Seite und schuf magische Momente.

 Daniel Wirtz ist kein Mann für Kitsch. Wenn er einen Soft-Pop-Song von "Pur" sind, dann hat das stimmlich Ecken und Kanten. Bei "Tango"und beim eigenen Hit "Ne Weile her" hatten vor allem die weiblichen Wirtz-Fans Tränen in den Augen.

Daniel Wirtz ist kein Mann für Kitsch. Wenn er einen Soft-Pop-Song von "Pur" sind, dann hat das stimmlich Ecken und Kanten. Bei "Tango"und beim eigenen Hit "Ne Weile her" hatten vor allem die weiblichen Wirtz-Fans Tränen in den Augen.

Foto: Sabrina Feige

Nicht nur den Pur-Sänger Hartmut Engler hat Rock-Musiker Daniel Wirtz bei der Fernsehsendung "Tauschkonzert" auf Vox zu Tränen gerührt. Auch die weiblichen Fans des deutschen Sängers wischten sich beim Konzert in der ausverkauften Kulturfabrik die ein oder andere Träne aus den Augenwinkeln.

Es ist gespenstisch still in der großen Halle, als Daniel Wirtz einen seiner größten Hits anstimmt. "Ne Weile her" berührt das Publikum, viele bewegen die Lippen mehr oder minder synchron zum Text mit. Plötzlich reißt einer der Zuschauer die Arme hoch, schreit lauthals los. Die restlichen Besucher lassen sich anstecken, Jubel brandet auf. Mitten im Song. Dann ist es wieder still.

Magische Momente wie diesen gibt es viele beim dritten Konzert der "Auf die Plätze, fertig, los"-Tour von Wirtz. Mal weil der Sänger die Zuschauer animiert hat, ihn etwas zu fragen, oder auch ganz spontan. Wirtz wurde, nachdem er schon lange als Solo-Künstler und nicht mehr mit seiner Band Sub7even unterwegs war, durch die Vox-Sendung "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" einem breiteren Publikum bekannt. Das macht sich auch in der interessanten Mischung im Publikum bemerkbar. Da sind die Fans der ersten Stunde, die den Sänger schon seit vielen Jahren begleiten. Und die anderen, die eigentlich nur auf eins warten: dass Wirtz endlich den Song singt, der ihn so bekannt gemacht hat, dass seine Konzerte plötzlich in größere Hallen verlegt werden müssen und dann dennoch ausverkauft sind: "Tango".

Und in der Mitte des Konzertes ist es dann auch soweit: Wirtz stimmt den Pur-Hit "Tango" an, die ersten kramen nach ihren Taschentüchern. Dabei singt Wirtz den Song nicht übertrieben kitschig, sondern verleiht ihm durchaus eine gewisse Härte, allein schon seine Band sorgt dafür, dass bei dem eigentlichen Pop-Song ordentlich gerockt werden darf. Glücklicherweise kippt die Stimmung nach dem großen Cover-Hit nicht. Wirtz hat es geschafft, die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Sie hören zu, leiden bei den traurigen Texten mit und feiern mit Wirtz schließlich, dass doch nicht alles so schlecht ist, wie es im ersten Moment erscheint.

Fast zwei Stunden lang zeigt Wirtz einen Querschnitt seiner Arbeit als Solokünstler. Nicht genug für die Fans, sie rufen immer wieder Liedtitel Richtung Bühne, bis Daniel Wirtz sie mit einem Spruch pariert. "Ich weiß noch nicht, ob ich den Song spiele. Da musst Du schon fünf Euro in die Jukebox schmeißen und die richtige Nummer eintippen." Auch ansonsten sucht der Frankfurter Rocksänger mit der charmanten, hart klingenden Stimme, immer wieder den Kontakt zu seinem Publikum.

Für die Fans ist nach den Zugaben viel zu schnell Schluss, obwohl Wirtz viel länger als manch andere Künstler auf der Bühne bleibt. "Da freust du dich seit Wochen auf dieses eine Konzert, und dann ist es nach gefühlten fünf Minuten schon wieder vorbei", sagt eine Besucherin beim Rausgehen zu ihrem Freund. Der nickt nur, aber gefallen hat es auch ihm.

(RP)
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