Krefeld Covestro steigt beim SC Bayer Uerdingen ein

Krefeld · Die Bayer AG gibt Anteile an der Förderung der Krefelder Sportstätten ab, und dafür steigt Covestro ein.

 Die Sportanlagen am Löschenhofweg heißen künftig Covestro-Sportpark Uerdingen. v.l. Jürgen Beckmann (Sport-Koordinator Bayer AG), Jörg Heydel (Geschäftsführer SC Bayer), SC-Vorsitzender Wilfried Hocks und Klaus Jaeger (NRW-Standortleiter Covestro) gaben dies gestern bekannt.

Die Sportanlagen am Löschenhofweg heißen künftig Covestro-Sportpark Uerdingen. v.l. Jürgen Beckmann (Sport-Koordinator Bayer AG), Jörg Heydel (Geschäftsführer SC Bayer), SC-Vorsitzender Wilfried Hocks und Klaus Jaeger (NRW-Standortleiter Covestro) gaben dies gestern bekannt.

Foto: scb

Die Bayer AG mit Hauptsitz in Leverkusen fährt ihre Sportförderung an ihrem einstigen Sitz in Uerdingen weiter zurück. Bereits vor einigen Jahren hatte das Unternehmen angekündigt, kleinere Vereine unter dem Bayer-Logo nicht mehr finanziell zu unterstützen wie etwa die jetzige Kanu-Abteilung des SC Bayer Uerdingen und dafür einen Drei-Jahres-Plan aufgestellt. Jetzt geht das Unternehmen anders vor: Es fährt seine finanziellen Zuwendungen zurück - aber präsentiert gleichzeitig einen hochwertigen Ersatzpartner, der die entstehende Lücke auffängt. Konkret heißt das: Bayer bleibt, aber wird kleiner; stattdessen übernimmt Covestro den fehlenden Part. Für die rund 6000 Mitglieder ändert sich erst einmal nichts - sie müssen sich lediglich an einen neuen Namen für die Sportstätten am Löschenhofweg gewöhnen. Das riesige Areal dort heißt künftig Covestro Sportpark Uerdingen statt wie bislang Bayer-Sportpark.

"Wir sind froh, dass wir Covestro als neuen Partner gewonnen haben", sagte gestern SC-Vorsitzender Wilfried Hocks. "Auf diese Weise sind wir in der Lage, den Standort und unsere Anlagen weiterhin wie bisher betreiben zu können." Die Zuwendungen insgesamt, die der Sportclub bezieht, bleiben in der Höhe gleich; sie kommen allerdings aus zwei verschiedenen Töpfen. Etwa 40 Prozent der Gesamtaufwendungen werden bei dem Club über Sponsoreneinkünfte bestritten, den mit gewaltigem Abstand größten Anteil zahlte davon bislang die Bayer AG. Dieser Anteil wird nun "zu nahezugleichen Teilen", wie Bayer-Geschäftsführer Jörg Heydel sagte, auf die beiden Unternehmen aufgeteilt.

Covestro ist noch ein recht junges Unternehmen, das unter anderem elastische Materialien für Sportzubehör liefert - unter anderem auch für den Fußball, mit dem gerade bei der EM gespielt wird (wir berichteten). Erst 2015 aus der bisherigen Bayer MaterialScience hervorgegangen, beschäftigt es inzwischen 1124 Mitarbeiter am Standort in Krefeld und machte 2015 im Gesamtunternehmen einen Jahresumsatz von 12,1 Milliarden Euro; weitere Standorte sind in Dormagen und Leverkusen, und auch dort soll das Unternehmen in diese besondere Form des Sponsorings eingebunden werden.

"Unser Schwerpunkt der Förderung wird aber hier in Uerdingen liegen", sagte Klaus Jaeger, Covestros Standortleiter NRW, dessen Unternehmen sein Gesundheitsmanagement seiner Mitarbeiter ausbauen will und daher mit dem SC Bayer einen entsprechend qualifizierten Partner gefunden hat.

Ob diese Förderung in den kommenden Jahren noch weiterhin ausgebaut wird und der Name Bayer in Uerdingen vielleicht sogar ganz durch Correstra ersetzt wird, dazu mochten sich die Verantwortlichen gestern nicht konkret äußern. "Der Name Bayer Uerdingen ist eine Marke, bei der es fahrlässig wäre, sie einfach so aufzugeben. Aber was in fünf oder zehn Jahren passiert, ist jetzt noch nicht abzusehen", sagte Jörg Heydel.

(RP)
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