Krefeld Claudia Roth ehrt "couragierte Bürger"

Krefeld · Zum 19. Mal hat am Samstag der Kreisverband Bündnis90/Die Grünen den Preis "Engagement und Courage" verliehen. Der mit fünfhundert Euro dotierte Preis ehrt "beispielhaft engagierte Bürgerarbeit" und ging in diesem Jahr an Inge Krämer, Albert Koolen und Uli Knur vom Bündnis "Krefeld für Toleranz und Demokratie". Für die Laudatio hatte der Verband die Vizepräsidentin des Bundestages Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) gewinnen können.

 Grünen-Ehrung (v. l.): Albert Koolen, Harry von Bargen, Ingeborg Krämer, Ulrich Knur, Claudia Roth.

Grünen-Ehrung (v. l.): Albert Koolen, Harry von Bargen, Ingeborg Krämer, Ulrich Knur, Claudia Roth.

Foto: T. L.

200 Gäste waren der Einladung in die Räumlichkeiten des SpieDie an der Diessemerstraße 89 gefolgt, unter ihnen auch einige Flüchtlinge sowie zum Ende der Veranstaltung Krefelds neuer Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD). In seiner Ansprache erläuterte der ehemalige Vorstand der Grünen, Harry von Bargen, dass der Preis zwar an Personen ginge, dahinter stehe jedoch die Ehrung einer Initiative. So zeichne man Inge Krämer, Albert Koolen und Uli Knur "für ihre Verdienste um Integration, Toleranz und Mitmenschlichkeit in Krefeld und ihren Einsatz gegen Rassismus uns Ausländerhass aus." Alle drei seien seit der Gründung des Bündnisses im Jahr 2007 "Motor" der dort geleisteten Arbeit. Inge Krämer, früher OP- Schwester, sei seit vielen Jahren das "Gesicht von attac Krefeld" und Vertreterin des Bündnisses für Toleranz und Demokratie. Albert Koolen wurde durch von Bargen als Arbeiterpriester beschrieben, dem es wichtig sei, "dass er als Arbeiter zugleich geweihter Priester ist, und nicht umgekehrt". Uli Knur bezeichnete von Bargen als "Konstrukteur außerparlamentarischer Bedürfnisse". Er habe immer dafür gestritten, dass "ein Bündnis seinem Namen gerecht wird und nicht zum Gegenstand politischer Begehrlichkeit verkommt".

Claudia Roth beschwor die Wichtigkeit des Preises in einer Zeit "wenn rechte Populisten mit Worten und Gewalt gegen das vermeintlich Fremde und ihnen Unbekannte hetzen". Sie sprach von "Helden und Heldinnen einer Stadtgemeinschaft", denen ihr Dank gelte; sowohl bei ihrem "Engagement gegen das Vergessen" am 9. November, aber, so Roth, auch gegen das "legendäre Krefelder Ausländeramt." Zu Krefeld habe sie gute Verbindung. Schon 2006 habe sie eine Laudatio halten dürfen; damals zum Thema Stolpersteine. Zum anderen gebe es verbindende Personalien durch die Grünen-Vertreterin Ulle Schauws im Bundestag ("Sie macht einen tollen Job in Berlin") als auch ihren Berliner Büroleiter Frederik Landshöft, der in Krefeld geboren wurde.

(Frie)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort