Krefeld Chinesisches Handelshaus für 50 Firmen kommt nach Krefeld

Krefeld · Ein neuartiges Konzept wird an der Hafelsstraße realisiert: Auf der Fläche des ehemaligen Praktiker-Markts entsteht ein "Chinese Trade Center". OB Kathstede hofft auf Folgeinvestitionen.

 Der Praktiker-Markt an der Hafelsstraße, im Hintergrund die Fitnesskette FitX. Hier soll ein chinesisches Handelshaus für 50 Firmen entstehen. Der FitX soll bleiben.

Der Praktiker-Markt an der Hafelsstraße, im Hintergrund die Fitnesskette FitX. Hier soll ein chinesisches Handelshaus für 50 Firmen entstehen. Der FitX soll bleiben.

Foto: Lothar Strücken

Bei der Immobilienmesse Expo Real soll es offiziell verkündet werden - wie unsere Redaktion bereits gestern erfuhr, wird an der Hafelsstraße auf dem Gelände des ehemaligen Praktikermarktes ein "Chinese Trade Center" (dt. "Chinesisches Handelshaus") errichtet. Eine Gesellschaft will im Erdgeschoss des Objekts einzelne separate Einheiten an chinesische Firmen vermieten, die sich dort auf einer kleineren Fläche präsentieren. Rund 50 Firmen finden dort nach Informationen unserer Redaktion Platz - vorzugsweise mit Produkten im technischen Bereich. Konkrete Details will die Stadt zusammen mit dem Investor am kommenden Montag in München nennen.

Krefeld befand sich im Rennen mit anderen Städten um diese Ansiedlung. Schon jetzt ist deshalb die Freude bei der Krefelder Stadtverwaltung groß: Das "Chinese Trade Center" soll helfen, die wirtschaftlichen Beziehungen zu China weiter auszubauen. "Wir erhoffen uns, dass viele chinesische Unternehmen nach Krefeld kommen und hier investieren", sagte auf Anfrage Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU), der Krefeld mit einer städtischen Delegation letztmals vor seinem Abtritt in München bei der Expo Real vertritt.

Unsicher war eine Zeit lang die Frage, ob für die Ansiedlung ein neuer Bebauungsplan entwickelt werden muss. Wie Oberbürgermeister Gregor Kathstede betonte, ist diese Frage inzwischen vom Planungsamt geklärt. Ein neuer Bebauungsplan muss nicht aufgestellt werden, weil es sich technisch um eine sogenannte "Reihenverdichtung" handelt. Dies spart Zeit, die Ansiedlung kann schnell erfolgen. Im gleichen Gebäudekomplex befindet sich auf oberen drei Etagen auch die Fitnesskette FitX.

Die neue Ansiedlung - es ist ein Resultat langen Werbens auf dem chinesischen Markt. In den vergangenen Jahren hat sich zwischen Krefeld und China eine intensive Handelsbeziehung entwickelt. Im November 2012 reiste Kathstede mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Eckart Preen, erstmals nach China und Japan. Ebenfalls 2012 kaufte der chinesische Investor Yan Siyou die Firma Wumag Texroll in Uerdingen. Ein Jahr später, 2013, empfing Kathstede im Rathaus den chinesischen Botschafter Shi Mingde. In Fichtenhain siedelte sich ebenfalls 2013 der chinesische Baumaschinenhersteller XCMG an. Im vergangenen Jahr reiste dann Wirtschaftsförderer Eckart Preen mit einer kleinen Delegation nach Shanghai, um den Wirtschaftsstandort Krefeld zu bewerben. Dort wurde unter anderem das "Apollo-Business-Center" in Shanghai besucht, das für ausländische Unternehmen und Start-Ups konzipiert ist. Preen sprach dort mit den Entwicklern über vergleichbare Projekte in Krefeld durch chinesische Investoren. Ein ähnliches Modell wird nun in Krefeld umgesetzt.

Weitere Investments in Krefeld versprach sich Wirtschaftsförderer Preen im vergangenen Jahr von der Reise nach Asien - ein Jahr später kann er jetzt einen Ansiedlungserfolg vermelden.

(RP)
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