Krefeld Chenille-Bild kann dank 600-Euro-Spende restauriert werden

Krefeld · Das Deutsche Textilmuseum Krefeld hat vom Verein "Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt" eine Spende in Höhe von 600 Euro erhalten, um ein 200 Jahre altes gesticktes Chenille-Bild zu restaurieren.

 Auf dem 200 Jahre alten Bild sind ein Hirte und eine Mutter mit vier Kindern bei der Ernte zu sehen.

Auf dem 200 Jahre alten Bild sind ein Hirte und eine Mutter mit vier Kindern bei der Ernte zu sehen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Summe kam durch Spenden auf dem Flachsmarkt zusammen: Jedes Jahr wird dort ein gemeinnütziges oder kulturelles Projekt in Linn vorgestellt und dafür gesammelt. "Der Betrag wird nun für den Kauf der benötigten Restaurierungsmaterialien eingesetzt", freut sich Museumsleiterin Annette Schieck. Das seltene Bild aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt aus England und zeigt eine "Pastorale Szene", eine idyllische Landschaft mit einem Hirten, Schafen und einem Esel sowie einer Frau mit vier Kindern, die Getreide ernten. Das frühromantische Motiv auf Seidenstoff (63 mal 53 Zentimeter) ist teils gestickt (beispielsweise der Baum), teils in Gouache-Technik gemalt wie die Gesichter. Das Bild wurde im vergangenen Jahr durch den Förderverein "Freunde der Museen Burg Linn" für die Sammlung des Deutschen Textilmuseums erworben.

Der Begriff "Chenille" bezieht sich auf die samt- und reliefartige Oberfläche, welche durch das Chenillegarn entsteht. Ausgehend von England waren Stickereien mit Chenillegarn in Adels- und Großbürgerhäusern von der zweiten Hälfte des 18. bis ins 19. Jahrhundert sehr beliebt. Eine derartige Nadelmalerei mit einer szenischen Darstellung fehlte im Bestand des Textilmuseums und ergänzt die Sammlung von Stickereien vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Die museumseigene Restaurierungswerkstatt wird noch in diesem Herbst die Arbeiten an dem Objekt beginnen.

(RP)
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